StartFeatureKatholische Öffentliche Bücherei am Roten Flur in St. Ingbert

Katholische Öffentliche Bücherei am Roten Flur in St. Ingbert

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Donnerstag, morgens in der katholischen öffentlichen Bücherei neben der Albert-Weisgerber-Grundschule am Roten Flur in St. Ingbert: Ein Schar Kinder umrahmt den Tresen der Buchausleihe mit einem aufgeregten Sprachwirrwarr. Jedes hält wenigstens ein Buch oder eine DVD in der Hand und alle sind schon ganz neugierig darauf, das geliehene Werk zu erkunden. Ein kleines Mädchen erzählt von den kommenden Ferien in Mazedonien, wo die Oma und der Opa wohnen, ein anderes erklärt, dass sie das Buch auch ihrer Schwester geben möchte. „Die kennst Du ja.“

„Du“ ist in diesem Fall Claudia Uder, die heute morgen den Dienst zwischen 9.15 und 10 Uhr übernommen hat und die Bücherei vorstellt. Beginnen wir bei dem Offensichtlichen, den Büchern. Die vorhandene Auswahl umfasst von Werken für Erstleser über Kinder- und Jugendliteratur bis zur aktuellsten Belletristik wie etwa Julie Zehs neustes Buch „Unter Leuten“ oder einem gut sortierten Krimi und Thrillersegment alle Genres, die man sich als interessierter Leser wünscht. Hinzu kommen Spiele und familiengerechte Filme auf DVD. Eine Couch für die kleinen Leseraten und gemütliche Ledersessel für die Eltern laden dazu ein, sich etwas intensiver mit der Auswahl zu befassen oder bei einem Tässchen Kaffee und einem Stück Kuchen auch einen bisschen „zu sproche“.

Genau dafür hat die rein ehrenamtlich betriebene KÖB (katholische öffentliche Bücherei) mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr zwei Stunden reserviert und der Einrichtung auch einen Titel gegeben: BUCH-CAFÈ. Zu dieser Zeit kann man sich in den Sessel fallen lassen, während die Kinder im hinteren Bereich schmöckern, sich beraten lassen, welches Buch aus dem bevorzugten Lesestoffgebiet den eigenen Geschmack treffen könnte und den Blick auf den blü-henden Kirschbaum schweifen lassen, der sich gerade vor dem Fenster zu voller Pracht entfaltet. Auch religiöse Literatur findet man natürlich in den Regalen, allerdings nicht nur katholische oder christliche Werke, sondern auch Bände über den Islam und Wörterbücher für arabisch/deutsch. Warum das? „Hier hat sich eine Zeit lang der Sprachtreff der Flüchtlingshilfe getroffen.“ Das war als die Zahl der Immigranten täglich stieg und die Sprachkurse für die Neueingetroffenen noch nicht in der Weise vorhanden und zugänglich waren wie jetzt. Da kamen engagierte Bürger drauf, die Flüchtlingsfamilien einzuladen und ihnen unsere Sprache zu vermitteln. Eine tolle Initiative.

Wobei wir bei der Organisation wären: Die Bücherei besitzt keine hauptamtlichen Kräfte. Alles wird von ehrenamtlichen Helfer/innen erledigt. Claudia Uder erzählt, wie sie dazukam: „Der damalige Gemeindereferent hat mich etwa vor 15 Jahren gefragt, ob ich nicht in der Bücherei helfen möchte.“ Diese bestand damals aus einem 12 qm großen Kellerraum mit Oberlicht, in dem zwei Regale mit Büchern standen, um deren Verleihung sich ein paar Leute kümmerten. Später, im Jahr 2010, war die Anzahl der Helfer schon deutlich größer. Man erhielt die neuen Räumlichkeiten am jetzigen Standort und renovierte alles aus eigenen Kräften und Mitteln. Heute sind 12 bis 14 Leute im Team, von denen jeder seine auf ihn zugeschnittene Aufgabe trägt. So gibt es einen 78-jährigen Unterstützer, Herrn Kallmayer, der aus Buchspenden diejenigen filtert, die sich wieder via Amazon veräußern lassen und so für einen stetigen Geldfluss sorgt, mit dem die Bücherei ihr Angebot aktuell halten kann. Aus der Spiegelbestsellerliste findet man immer drei bis fünf Bücher im Sortiment der KÖB. Eine andere Dame kümmert sich darum, dass die verkauften Bücher schnell versendet werden.

Geld ist natürlich auch in der Bücherei ein Thema. Es gibt zwar eine Unterstützung von der Gemeinde „Hl. Ingobertus“ und dem Bistum. Doch damit lässt sich nicht viel bewegen. Die Bücherei ist auf weitere Mittel angewiesen, die sie etwa mit der Organisation des bekannten Adventsmarkts am Rabenstein oder regelmäßigen Bücherflohmärkten generiert. Darüber hinaus würden sich die Teammitglieder über Zuwachs aus den jüngeren Generationen freuen, etwa von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die ein anderes soziales Umfeld und frische Ideen mitbringen.

Für diese Generation besonders zugeschnitten gibt es auch einen Service, den die Bücherei aufgrund der Zusammenarbeit mit der entsprechenden Fachbereichsstelle im Bistum Speyer anbieten kann. Die „Onleihe“ bzw. das OBIS (Onleihe des Bistums Speyer). Hier kann man entgeltlos E-books und E-papers ausleihen und auf seinem Computer, Tablet oder E-Reader lesen. Alles was man dafür tun muss, ist sich in der KÖB zu registrieren. Dann erhält man per E-Mail ein Passwort und kann loslegen. Die Digitalisierung macht auch vor den kleinen öffentlichen Büchereien nicht halt.

Dazu passt auch die Vernetzung, die das Team nun vorantreiben möchte. Es gibt bereits Fach- und Weiterbildungsangebote des Bistums und auch vierteljährliche Treffen mit Kollegen aus anderen öffentlichen Büchereien, auf den man sich austauschen kann. In Planung ist jetzt, einen Facebook-auftritt zu gestalten, der die KÖB und ihr Angebot in der Öffentlichkeit vorstellt. Denn obwohl man seinen Sitz am Roten Flur hat, sind natürlich auch Menschen aus anderen St. Ingberter Stadtteilen und der Umgebung dazu eingeladen, die Bücherei zu nutzen.

 

Kontakt: 

KÖB St. Ingbert

Robert-Koch-Str. 2

66386 St. Ingbert

Tel. 06894/38 61 65

Email: koeb.st-ingbert@bistum-speyer.de

Öffnungszeiten: 

Di. und Do. 9.15 bis 10 Uhr

Mittwoch 9.15 bis 10 Uhr und 16 bis 18.30 Uhr BUCH-CAFÉ (Kaffee/Kuchen je 50ct)

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