Sengscheid: Saurer Regen zerstört ein Kulturdenkmal

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1978
Dieses Foto der beiden Götterfiguren, die im Volksmund „Hänsel und Gretel“ genannt werden, hat unser Fotograf vor über 30 Jahren aufgenommen. Die Konturen der männlichen (rechts) und der weiblichen Figur sind durchaus noch zu erkennen.

Zahlreiche Funde beweisen, dass im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christi Geburt sowohl Römer als auch Kelten im Bereich der heutigen Stadt St. Ingbert ansässig waren. Die beiden Völker hatten nach langwierigen kriegerischen Auseinandersetzungen zu einer friedlichen Ko-existenz gefunden, die in der Geschichtsschreibung als gallo-römische Epoche bezeichnet wird. Das bedeutendste einheimische Denkmal aus dieser Zeit ist ein Felsrelief, dass sich am Ende eines kleinen Waldtales südlich von Sengscheid befindet. Es handelt sich dabei um zwei Götterfiguren, die vor fast 2000 Jahren in einen großen freiliegenden Sandsteinfelsen gemeißelt wurden. Im Volksmund wird dieses Götterpaar, über dessen religiöse Bedeutung unterschiedliche Meinungen bestehen, „Hänsel und Gretel“ genannt.

Inzwischen hat der saure Regen der Oberfläche der
beiden Figuren stark zugesetzt. Die männliche Figur
(unser Foto) ist kaum noch zu erkennen.

Vor rund 30 Jahren wurde dieses religiöse Kulturdenkmal für wissenschaftliche Zwecke fotografiert. Damals war noch deutlich zu erkennen, dass es sich bei den Figuren um einen Mann und eine Frau handelt, die einst als Götterpaar verehrt wurden. Die Denkmalschützer befürchteten schon damals, dass saurer Regen zu einem schnellen Zerfall des Kulturdenkmals führen könnte. Es gibt aber leider keine Möglichkeit diesen Zerfall durch Konservierungsmaßnahmen aufzuhalten. Zur Zeit sind kaum noch die Konturen der Götterfiguren zu erkennen. Inzwischen ist dieses einzigartige Relief aus der gallo-römischen Vergangenheit der Stadt St. Ingbert auch kaum noch zugänglich. Selbst die Schautafel, die über dieses Kulturdenkmal informiert, kann nur erreichen, wer über die Kletterfähigkeit einer Bergziege verfügt.

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