StartPanorama2. Bürgerdialog der Muslimischen Gemeinde Saar

2. Bürgerdialog der Muslimischen Gemeinde Saar

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Ein Beitrag aus dem aktuellen Sulzer.

„Ziel des Bürgerdialogs ist, dass Muslime und nicht muslimische Menschen miteinander ins Gespräch kommen.“

So begrüßte Burhan Yagci die zahlreichen Gäste, die den Weg in den Gebetsraum in der Sulzbachtalstraße gefunden hatten. Unter der Überschrift „Vorurteile“ hielt der Vorsitzende der Muslimischen Gemeinde Saar (MGS) ein Kurzreferat, das als Basis zur anschließenden Diskussion bei Kaffee und Kuchen dienen sollte. Das Thema besitzt eine ganz besondere Relevanz für die Muslime: „Wir haben Juden, Christen und Atheisten in unserem Freundeskreis. Dennoch fühlen wir uns als Fremdkörper.“ Und das, obwohl sehr viele der Sulzbacher Muslime hier aufgewachsen und zum Teil geboren sind.

Das menschliche Gehirn bedient sich, um möglichst viele Informationen verarbeiten und sortieren zu können, sogeannter Stereotypen. Diese wirken wie Schubladen, in denen gesammelte Informationen abgelegt werden. Sie können positiv sein. So dürfte für viele Saarländer die Erwähnung eines Schwenker positive Gefühle hervorrufen, bei dem Wort „Pfälzer“ eher das Gegenteil. Damit bewerte man einen Menschen, ohne ihn zu kennen. „Der Übergang zur Diskriminierung ist fließend.“ stellte Burhan Yagci fest.

Deshalb wollte er mit zwei Vorurteilen, die ihm und seinen Gemeindemitgliedern immer wieder begegnen, aufräumen: Dem „Kopftuchzwang“ und der „Zwangsheirat“. „Für den gläubigen Muslim ist das Kopftuch eine religiöse Pflicht.“ stellte Yagci fest und zitierte verschiedene Suren des Korans. Das Tragen des Kopftuchs demonstriere das Recht der Frau, ihre Religion auszuüben. Aber: „Es gibt keinen Zwang im Islam!“ Burhan Yagci verwies auch auf den Propheten Mohammed, dessen Satz „Bringt frohe Kunde und schreckt nicht ab!“ Grundlage für diese Deutung sei. Dies sei auch die Nachricht, welche die MGS den Jugendlichen versucht näher zu bringen. Extremisten blendeten gewisse Passagen des Koran einfach aus und setzten die Aussagen aus der Schrift bei ihrer Auslegung nicht in den zeitlichen Kontext. Davon wollten sich Burhan Yagci und seine Gemeinde ausdrücklich distanzieren.

Auf die Frage, ob ein 13-jähriges Mädchen tatsächlich selbst entscheiden könne, ob sie ein Kopftuch trage, antwortete Yagci: „Man braucht eine gewisse Stärke, um diesen Schritt zu gehen. Die Mädchen entscheiden dies selbst.“ Denn außerhalb der Familie, in der Öffentlichkeit, stoße man durch das Tragen der Kopfbedeckung auf negative Reaktionen. Er selbst habe es noch nie erlebt, dass ihm eine Frau gesagt habe, sie sei zum Tragen des Kopftuchs gezwungen worden.

Mit der Zwangsheirat verhält sich dies deutlich anders. „Zwangsheirat ist ein großes Problem unter Muslimen!“ bekannte der Vorsitzende der MGS. Diese sei allerdings im Islam verboten.Mohammed selbst habe sie abgeschafft und den Frauen das Erbrecht gegeben. Leider wüßten viele Muslime zuwenig über ihre eigene Religion, deshalb gäbe es viel Irrglaube. Und: Man müsse zwischen dem Islam und dem Muslim unterscheiden. Der Islam schreibe beispielsweise eine gesunde Lebensart vor. Viele Muslims rauchten jedoch. Dieses Verhalten könne man jedoch nicht der Religion zuschreiben.

Der Abend endete in vielfältigen Diskussionen unter einander, an denen auch Menschen teilnahmen, die öffentlich auf Distanz zur Muslimischen Gemeinde und der Einrichtung des Muslimischen Gebetshauses im ehemaligen Postgebäude gegangen waren. Der Dialog ist also im Gange. Und die Ausführungen von Burhan Yagci konnten durchaus für Klarheit in zwei heiß diskutierten Fragen sorgen. Bekannt wurde während der Veranstaltung auch, dass die Arbeiten am Gebetshaus voraussichtlich im Sommer fertig gestellt werden. Der nächste „Tag der offenen Moschee“ wird also in den neuen Räumlichkeiten der Gemeinde stattfinden können.

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