StartKulturAm Heiligen Abend 1944 schlugen Granaten ein

Am Heiligen Abend 1944 schlugen Granaten ein

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Ein Beitrag aus dem saarnews-Magazin St. Ingbert

Wer letztes Weihnachten durch das festlich erleuchtete St. Ingberter Stadtzentrum bummelte und in den Schaufenstern nach einem „allerletzten“ Weihnachtsgeschenk suchte oder in einer der gemütlichen Gaststätten eine Verschnaufpause eingelegt hat, kann sich kaum vorstellen, wie düster und sogar lebensgefährlich der Aufenthalt in den heutigen Einkaufsstraßen in der Weihnachtszeit des Jahres 1944 war.

Wer allerdings das 80. Lebensjahr schon überschritten hat und die Weihnachtszeit des Kriegsjahres 1944 noch als Kind oder junger Erwachsener erlebt hat, kann sich sicher noch an seine „Fronterlebnisse“ in der damaligen Zeit erinnern.

Anfand Dezember 1944 waren die amerikanischen Truppen bis an die lothringisch-saarländische Grenze vorgestoßen.

In der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember 1944 beschossen sie von dort aus mit weitreichenden Geschützen zum ersten Mal die Stadt St. Ingbert. Treffen wollten die amerikanischen Kanoniere vor allem die Kaiserstraße, die ein wichtiger Nachschubweg der deutschen Wehrmacht war.

Einige der ersten Granaten schlugen in die Josefskirche ein. Aus diesem Grund wurden die Gottesdienste in den Lagerkeller der  Brauerei Becker verlegt.

Zeitweise stand die Stadt St. Ingbert sogar während der Nacht unter Beschuss.

Als 10-jähriger Junge hatte Willi Brill (1934-2014) dieses Geschoss, das ein amerikanischer „Jabo“ auf sein Elternhaus in der Kaiserstraße („Billige Quelle“) abgefeuert hat, aus einem Dachbalken herausgeschnitten und es als Andenken an die schlimme Weihnachtszeit 1944 aufbewahrt.

In der Weihnachtszeit 1944 lag die Stadt St. Ingbert nach Sonnenuntergang völlig im Dunkeln. Wegen der feindlichen Bomber durfte nicht das kleinste Licht brennen.

Wer die Fenster seiner Wohnung nicht völlig verdunkelte, wurde streng bestraft.

Selbst am Heiligen Abend wurde die Stadt St. Ingbert beschossen. Während aus dem Radio die üblichen Weihnachtslieder erklangen, schlugen Granaten ein und die feindlichen Bomber flogen mit dröhnenden Motoren in Richtung „Reich“.

Noch gefürchteter als die Grananten waren zu dieser Zeit die amerikanischen Jagdbomber, von der Bevölkerung kurz „Jabos“ genannt, die im Tiefflug über die Stadt brausten und mit ihren Maschinengewehren auf alles schossen, was sich bewegte.

Zwischen St. Ingbert und Homburg waren die Bahngleise streckenweise zerstört und der Zugverkehr war deshalb eingestellt.

In der Weihnachtszeit 1944 war die Bahnstrecke zwischen St. Ingbert und Homburg zerstört. Wer nach Homburg wollte konnte an der Ecke Kaiserstraße/Ludwigstraße in einen Personen- oder Lastwagen einsteigen. Die St. Ingberter nannten diese Haltestelle „Anhalter Bahnhof“.

An der Ecke Kaiserstraße/Ludwigstraße, wo in der heutigen Fußgängerzone ein Brunnen plätschert, wurde damals eine provisorische Haltestelle eingerichtet, an der man in Personen- oder Lastwagen einsteigen konnte, die in Richtung Homburg fuhren. Die St. Ingberter nannten diese Haltestelle „Anhalter-Bahnhof“.

Wegen des Beschusses war ständig die Versorgung mit Gas und Strom unterbrochen. Zum Glück wurde damals in fast allen Haushaltungen mit Kohle geheizt, so dass bei Außentemperaturen von 10 – 12 Grad minus immer geheizt werden konnte.


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