StartFeatureSchlaganfall: Diagnostik und Therapie in einer neuen Dimension

Schlaganfall: Diagnostik und Therapie in einer neuen Dimension

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Das Klinikum Saarbrücken hat nach einer mehrmonatigen Bauphase seine vierte Angiographie- und Interventionseinheit in Betrieb genommen. Dank einer hochmodernen biplanen Angiographie-Anlage wird die Versorgung akuter Gefäßerkrankungen wie dem Schlaganfall weiter enorm verbessert. Der Winterberg ist das einzige Krankenhaus im Saarland, das zwei derartige Anlagen hat. Davon hat zum Beispiel Robert Ringeisen profitiert. Der 59-Jährige kam mit einem Schlaganfall ins Neurovaskuläre Zentrum des Klinikums Saarbrücken und hatte Glück im Unglück.

Kurz zuvor war die neue Anlage in Betrieb gegangen. Parallel zu drei gleichzeitig laufenden Gefäßeingriffen in den anderen Angiographie-Einheiten – konnte unter Anwendung von Spitzentechnologie die Notfallbehandlung beginnen.

Als Robert Ringeisen ins Neurovaskuläre Zentrum des Klinikums Saarbrücken kommt, ist er nicht mehr ansprechbar. Er kann den Kopf nicht mehr drehen, die linke Seite ist komplett gelähmt. Der Verdacht auf Schlaganfall bestätigt sich. Jetzt gilt es zu klären, um welche Art von Schlaganfall es sich handelt: Ist ein Gefäß geplatzt und das Blut sickert ins Gehirn? Oder – wie in 80 Prozent der Fälle – ist ein Blutgefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft? So war es auch bei Robert Ringeisen. Bereits eine Viertelstunde nach Erreichen des Klinikums steht dank modernster CT-Bildgebung die Diagnose fest und es wird ein Medikament zur Auflösung des Blutgerinnsels verabreicht, die sogenannte „Lysetherapie“. Da das Gerinnsel jedoch eine große Hirnschlagader verstopft, ist eine zusätzliche notfallmäßige Katheter-Behandlung notwendig.

Robert Ringeisen ist der erste Patient, der von dem Chefarzt der Radiologie, Prof. Dr. Elmar Spüntrup, in der neuen Angiographie-Anlage behandelt wird. Unter Vollnarkose wird das Blutgerinnsel mit Hilfe feinster Katheter (Thrombektomie) binnen 20 Minuten entfernt. Der Neuroradiologe ist begeistert von der  hervorragenden Bildqualität der neuen Anlage, die mit zwei hochauflösenden Bildsystemen arbeitet und so die Gefäße gleichzeitig in mehreren Ebenen darstellen kann.  Mit großer Genauigkeit können so auch sehr kleine und vorher „unsichtbare“ Gefäße dargestellt und behandelt werden.

Zugleich besteht die Möglichkeit, Bilder, die vorher mit anderen radiologischen Verfahren wie beispielsweise MRT (Kernspin) oder CT (Computertomographie) angefertigt wurden, mit den Bildern der Angiographie-Anlage zu verschmelzen. Die Orientierung während des Eingriffes wird für den Arzt so deutlich einfacher“, erklärt Luis Geser, Oberarzt der Neuroradiologie. „Eine Wiedereröffnung der Gefäße erreichen wir in über 90 Prozent der Fälle.“

Als der Patient nachmittags auf der Intensivstation wach wird, ist er sofort ansprechbar. Er kann sich kaum an etwas erinnern, glaubt, dass er einfach gut geschlafen habe. Noch am selben Tag kommt Robert Ringeisen auf die Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit): Drei Tage lang werden seine Vitalwerte kontinuierlich überwacht danach  erholt er sich weitere drei Tage auf der Normalstation. Dank der schnellen Behandlung sind keine Beeinträchtigungen zurückgeblieben. Doch Robert Ringeisen weiß: Wenn die Ursache nicht bestmöglich behandelt  wird, kann er einen weiteren Schlaganfall erleiden.

Neurologie-Chefarzt PD Dr. Andreas Binder ist zufrieden: „Besser hätte es gar nicht laufen können. Der Rettungsdienst hat den schweren Schlaganfall sofort erkannt und die Rettungsleitstelle hat uns sofort darüber informiert, so dass im Neurovaskulären Zentrum die nötigen Vorkehrungen für eine schnelle und optimale Behandlung getroffen werden konnten. Seit Jahren funktioniert dieses „Fast Track“-System für Patienten mit schweren Schlaganfällen in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst hervorragend.“

Hintergrund zur zweiten biplanen Angiographie-Anlage: High-Tech-Ausstattung ermöglicht bessere Behandlung in Gefäßmedizin und Onkologie

1,7 Millionen Euro hat das Klinikum Saarbrücken in die Anschaffung und den Bau der neuen zweiten biplanen Angiographie-Anlage investiert. Damit ist der Winterberg das einzige Krankenhaus im Saarland, das über zwei derartige Anlagen verfügt. Mit den insgesamt vier Angiographie-Systemen ist das Neurovaskuläre Zentrum des Klinikums im Saarland auf absolutem Spitzenniveau – im Interesse der Patienten – optimal ausgestattet. Im Neurovaskulären Zent-rum steht die Behandlung von Patienten mit Schlaganfall, Hirnblutung, von Gefäßaussackungen (Aneurysmen) und Gefäßmissbildungen (Angiome und Fisteln von Gehirn und Rückenmark) oder aber mit Verengungen (Stenosen) der Hals- und Hirnschlagadern im Vordergrund.

Mit der Installation dieser neuen biplanen Angiographie-Anlage haben sich die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Gefäßmedizin nochmals deutlich verbessert und erweitert. Auch für die Gefäßbehandlungen an Hauptschlagader (Aorta), den Becken- und Beingefäßen oder der Lungen- und Bauchgefäße eröffnen sich  neue Möglichkeiten. So können jetzt komplexe  Gefäßeingriffe von zwei Teams über verschiedene Zugänge an einem Patienten vorgenommen werden – z.B. über die Arm- und Leistengefäße gleichzeitig. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn komplexe Aneurysmen in Bauch und Brustbereich mit sogenannten fenestrierten Aortenprothesen versorgt werden müssen oder wenn operative Eingriffe und interventionelle Therapien vom Gefäßchirurgen und Radiologen als sogenannter Hybrideingriff kombiniert durchgeführt werden.

Das neue Gerät ermöglicht aber nicht nur die verbesserte Behandlung von Gefäßerkrankungen wie Engstellen, Aneu-rysmen und Blutungen. Jetzt sind auch modernste interventionelle Verfahren bei der Therapie von Krebserkrankungen möglich. Mit dem im Mai gegründeten Onkovaskulären Zentrum (OVZ) des Klinikums Saarbrücken hat sich diese schonende Alternative als vierte Säule der onkologischen Therapie fest etabliert. Auf der neuen Anlage können katheterbasierte Behandlungen (wie die lokale Chemoembolisation) gleichzeitig mit durch die Haut wirkenden Verfahren (wie z.B. die Thermoablation mit Mikrowelle) kombiniert werden. Hierzu können Bilddaten vom MRT oder CT in Echtzeit mit den Aufnahmen der neuen Angiographie-Anlage fusioniert werden. Das behandelnde Ärzteteam hat so einen Komplettblick auf alle verfügbaren Bilddaten und kann die Behandlung noch gezielter darauf abstimmen.

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