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Radon – Der leise Killer bedroht saarländische Bergbaugebiete

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Dr. med. Karl Michael Müller ist nieder-gelassener Hausarzt in Quierschied. Ein honoriger Mann, der von einem ausgeprägten Arbeitsethos geprägt wird: „Ich fühle mich meinen Patienten und der Gemeinde verpflichtet.“ So hat er nun einem Thema öffentlichen Raum gegeben, das offensichtlich niemand anfassen möchte: die Radonbelastung in den ehemaligen Bergwerksgebieten an der Saar. 

Radon ist ein radioaktives Gas, das relativ schnell verfällt und während dieses Zerfallsprozesses eine sogenannte “Alphastrahlung“ abgibt. Diese ist lebensgefährlich, denn nach verifizierten wissenschaftlichen Studien ist Radon ungefähr für 10 % aller Bronchialkarzinome verantwortlich.

Diese Tatsache hat auf bundesdeutscher Ebene erste Auswirkungen. So wurde ein Gesetz beschlossen, in dem bis 2020 die betroffenen Gebiete benannt werden sollen. Aufmersamkeit erhielt die Radon-Problematik zuerst in den sächsi-chen und thüringischen Bergbauregio-nen, wo Radon gemessen wurde. Im Saarland indes herrscht relative Ruhe, was dieses Thema anbetrifft, obwohl das Umwelt Ministerium im November vergangenen Jahres ankündigte, Messstellen für den Radonaustritt einzurichten.

Dem ist Dr. Müller zuvorgekommen. Er hat sich aus Fernost ein entsprechendes Messgerät besorgt und nun längerfristige Messungen in seiner Praxis, aber auch in 12 Quierschieder Häusern, in Schiffweiler, Sulzbach, Altenwald und Saarbrücken vorgenommen. Denn das Radon tritt dort aus, wo der Boden durch den Bergbau ausgehöhlt wurde. In einem Vortrag machte Dr. Müller dies anhand einer Pfütze im Netzbachtal deutlich. Ein von ihm gedrehtes Video zeigte, wie bei strahlendem Hochdruckwetter Bläschen aus dem Wasser aufstiegen. Dabei handelte es sich um Methan. Das brennbare Gas gilt als Transporteuer des Radons.

Internationale Stellen haben einen Belastungsgrenzwert von 100 Bequerell für Radon festgelegt. Ein Wert, der nach Auffassung von Dr. Karl Michael Müller zu hoch angesetzt ist, denn es gibt offensichtlich Erkenntnisse, dass bereits 50 Bequerell zu Krebs führen kann. Vergleicht man diese Angaben mit den Werten, die der Quierschieder Arzt entlang des saarländi-schen Karbongrabens registriert hat, muss Schlimmes befürchtet werden. Denn selten lag die Belastung unterhalb 400 Bequerell, in Einzelfällen gingen die Werte auf über 1000. 

Grund für diese Bedrohung sind die zumeist auf einer brüchigen oder feuchten Bodenplatte stehenden Häuser. Durch kleinste Schlitze und Öffnungen findet das Gas seinen Weg an die Oberfläche und sammelt sich in den Kellerräumen. Eine gute Belüftung hilft, das Gas schnell wieder los zu werden, doch gerade die untersten Räume werden eben selten durchgelüftet. So verbreitet sich das Killergas weiter und sorgt für eine hohe Anzahl an Lungen-krebserkrankungen im Saarland. 

Soweit so schlecht. Aber es geht noch schlimmer: Sollte sich die RAG mit ihren Grubenwasser-Planungen durchsetzen, würde dies zu einer „völligen Kontrollaufgabe“ führen. Denn das Gas suche sich immer den einfachsten Weg, der sich gegenwärtig geografisch nachvollziehen lasse. Sollte allerdings der Wasseranstieg realisiert werden, dann würde das Gas immer wieder wo anders austreten, dort, wo es die Wetterlage eben besonders günstig mache. 

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