StartKommentare2020 als Linolschnitt: Die etwas andere Jahresprognose

2020 als Linolschnitt: Die etwas andere Jahresprognose

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Wer sich schon einmal – vielleicht in der Schulzeit– an einem Linolschnitt versucht hat, der weiß: Das Ergebnis kann etwas grob ausfallen, auf jeden Fall aber muss man von vornherein „ex negativo“ vorgehen und die größte Sorgfalt auf alles verwenden, was nicht gedruckt werden soll. Warum diese Technik nicht auf die Jahresprognose anwenden? Was kommen wird, weiß sowieso keiner! Aber wir können vielleicht schon erahnen, was nicht sein wird. 

Grundschüler waren wir ja alle mal, danach haben sich unsere Wege getrennt. Darum auch für die Akademiker unter uns: Wenn der große Philosoph Ludwig Wittgenstein meinte, die Welt sei „alles was der Fall ist“, drehen wir das heute um und versuchen es mit „die Welt ist das was übrig bleibt, wenn wir alles weglassen, was nicht der Fall ist“. (Für Akademiker muss das jetzt aber auch reichen.)

Gehen wir unser Werk also in diesem Sinne an: 

Zum Thema Bildung: Auch 2020 wird es kein bundesweites Zentralabitur geben, die soziale Herkunft wird für den Bildungserfolg von Kindern aus einfachen Verhältnissen nicht von Vorteil sein, die Ganztagsschule wird im Saarland nicht flächendeckend eingeführt und im Unterschied zu Rheinland-Pfalz wird es hier keine Beitragsfreiheit für Kitas geben.

Für den Nahverkehr werden wir auch 2020 kein integriertes Konzept erleben, von der „Wabe“ wird nicht Abschied genommen und preisgünstiger wird es sowieso nicht. Das Saarland wird 2020 weder als das Bundesland mit der höchsten Autodichte abgelöst, noch wird es diese Spitzenposition überhaupt abgeben wollen.

Auch für die Senior*innen (männlich, weiblich und divers) ist Kontinuität angesagt: Keine Abstriche wird es geben bei den Pflegekosten. Die liegen in einem saarländischen Heim um 20% höher als im Bundesdurchschnitt. Da 2.240 € monatlich für normale Rentner ohnehin nicht zu stemmen sind, wird die zuständige Sozialministerin auch weiter dazu lieber nichts sagen. Ein Konzept zum Gegensteuern wird mit Rücksicht auf die Träger der Heime nicht vorgelegt.

Apropos Steuern: Das Saarland wird bei der Belastung mit Grunderwerbsteuer die Spitzenposition nicht abgeben, das „besondere Kirchgeld“ für nichtkonfessionelle Ehepartner („Heidensteuer“) wird nicht abgeschafft.

Die Meisterpflicht für Ministerpräsidenten wird nicht eingeführt, zumindest solange auch das Priesteramt für katholische Frauen tabu bleibt.

Fügen wir dem Gesamtbild noch einige Schraffuren hinzu: das Ludwigspark-Stadion wird trotz neuem OB nicht fertig, die Strompreise werden nicht sinken, die große Koalition wird nicht platzen und am Ende wird es bei allen bekannten und neuen Skandalen wieder keiner gewesen sein (AKK schon gar nicht).

Jeder mag nun noch seine ganz persönlichen Striche und Furchen in die Platte ritzen. Wenn wir sie dann einfärben und drucken sehen wir vielleicht wie Wittgenstein, dass die Welt die Gesamtheit der Tatsachen ist und nicht der Dinge. Und auch für das Saarland gilt: „Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.“

In diesem Sinne: Weiter so und guten Rutsch!

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