Saarbrücken. Im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 belegt Saarbrücken erneut einen der hinteren Plätze: Mit Rang 35 von 42 Städten seiner Größenklasse zeigt sich eindrücklich, dass viele Radfahrer:innen in der Landeshauptstadt unzufrieden sind. Die Bewertung offenbart erhebliche Defizite bei Sicherheit und Infrastrukturausstattung.
„Wer hier mit dem Rad unterwegs ist, fühlt sich nicht ernst genommen, oft gefährdet, bedrängt und schlecht geführt“, fasst eine Sprecherin der Grünen Saarbrücken die Umfrageergebnisse zusammen. Besonders kritisiert wird die mangelhafte Trennung zu Kfz- und Fußverkehr:
„Fehlende oder zu schmale Radwege sowie Behinderungen durch Falschparker:innen und Baustellen zwingen Radfahrer:innen immer wieder in gefährliche Konflikte“, so die Bilanz.
Angesichts dieser Lage fordern die Grünen einen beschleunigten Ausbau eines durchgängigen und sicheren Radwegenetzes – und zwar nicht nur entlang geplanter Bauabschnitte.
„Zu einem sicheren Radwegenetz gehört mehr als eine Markierung auf dem Asphalt. Radwege müssen baulich klar getrennt vom Kfz- und Fußverkehr geplant und umgesetzt werden“, erläutern sie.
Zugleich müsse die Stadtverwaltung an Orten aktiv werden, an denen sofort Abhilfe möglich ist:
„Mit Lückenschlüssen, Querungshilfen, fahrradfreundlichen Ampelphasen und sicheren Umleitungen an Baustellen. Außerdem muss endlich konsequent gegen das Zuparken von Radwegen vorgegangen werden. Wer Radwege blockiert, gefährdet Menschenleben – das darf nicht länger toleriert werden!“
Die Grünen machen deutlich, dass Platz 35 nicht nur ein vorübergehendes Resultat, sondern Zeichen eines strukturellen Problems ist. Nun sei politischer Wille gefragt, klare Prioritäten zu setzen und entschlossenes, zügiges Handeln zu zeigen, um Saarbrücken fahrradfreundlich und sicher zu machen.