Saarbrücken – Mit der Wohnraumtour des saarländischen Innenministeriums hat die Landesregierung eine Initiative zur Förderung bezahlbaren Wohnraums gestartet. Die Arbeitskammer des Saarlandes begrüßt das Vorhaben, fordert jedoch eine zügige und konsequente Umsetzung der angekündigten Maßnahmen.
„Die neuen Förderprogramme bieten attraktive Zuschüsse und vereinfachte Verfahren – das ist ein echter Fortschritt“, sagte Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer. „Aber: Jetzt kommt es darauf an, dass die Mittel auch abgerufen und in konkrete Projekte umgesetzt werden.“
Wie aus der aktuellen Ausgabe von AK Aktuell hervorgeht, ist die Lage auf dem saarländischen Wohnungsmarkt alarmierend. Demnach fehlen rund 12.000 Sozialwohnungen, tatsächlich existieren nur etwa 826 – der niedrigste Wert bundesweit. Zudem liegt die Wohnkostenbelastung mit 39 % höher als in jedem anderen Bundesland. 2024 wurden zudem fast 50 % weniger Wohnungen fertiggestellt als im Jahr zuvor.
Die Arbeitskammer verweist auf weitere Belastungen durch steigende Mieten und Energiekosten, die vor allem Menschen mit mittlerem oder geringem Einkommen treffen. Um gegenzusteuern, fordert sie eine Reihe konkreter Maßnahmen:
- Aktivierung öffentlicher Wohnungsbaugesellschaften, die eine Schlüsselrolle übernehmen sollen,
- vollständige Nutzung der Bundesmittel, die bis 2028 jährlich 42 Millionen Euro umfassen,
- die Einführung eines „zweiten Förderwegs“ zur Unterstützung mittlerer Einkommen,
- sowie die Stärkung von Sanierung, Umbaukultur und Barrierefreiheit.
„Die Wohnraumtour ist eine Chance, die Weichen richtig zu stellen“, betonte Otto. „Jetzt braucht es Mut, Tempo und Zusammenarbeit – damit Wohnen im Saarland wieder bezahlbar wird.“
Quelle: Arbeitskammer des Saarlandes / PM
