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Bayern an der Blies

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Ein spannendes Jahrhundert in unserer Region

Zu einer hochinformativen multimedialen Buchvorstellung hatte das St. Ingberter Literaturforum (ILF) in die Stadtbücherei geladen. Es ging um das oft zitierte „bayrische Jahrhundert“ in unserer Region. Dabei war es bestimmt keine Liebe auf den ersten Blick zwischen den freiheitsgesinnten Neu- und den eher konservativen Altbayern, wie ILF-Sprecher Jürgen Bost in seiner Einleitung betonte, selbst wenn heute manche Zeitgenossen unsere bayrische Vergangenheit  nostalgisch verklären und  ihre Welt in folkloristischer Verkitschung am liebsten weiß-blau sähen.

 Auf den 30. April 1816 datiert jedenfalls das „Besitzergreifungspatent“ von König Max I. für das „Königlich bairische Gebiet auf dem linken Rheinufer“  mit dem diese ereignisreiche Epoche beginnt, die ihr Ende erst 1919 mit dem Versailler Vertrag findet. Der im St. Ingberter Conteverlag erschienene und sehr schön gestaltete Band „Bayern an der Blies – 100 Jahre bayerische Saarpfalz“, herausgegeben von Martin Baus, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Siebenpfeiffer-Stiftung, Bernhard Becker, Fachbereichsleiter „Kultur- und Heimatpflege“ beim Saarpfalz-Kreis, und der Kunsthistorikerin Jutta Schwan, beleuchtet diese bedeutsame Zeit aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, politisch, wirtschaftlich, kulturell und historisch.

Bernhard Becker  bot in seinem Einführungsvortrag eine eindrucksvolle Gesamtschau über die historischen und gesellschaftlichen Bezüge. Er hob vor allem den langen Weg von der Rolle Bayerns als Besatzungsmacht bis zum Sympathieträger hervor und zeichnete insbesondere den Aufstieg St. Ingberts zur führenden Industriestadt und zum Verwaltungssitz nach.

Martin Baus würdigte die Rolle Philipp Jakob Siebenpfeiffers, des ersten „Landcommissärs“, vor allem seinen Kampf für die Meinungs- und Pressefreiheit. Er war sichtlich stolz über die herausragende Bedeutung Homburgs und Zweibrückens als „Kinderstube der deutschen Demokratie“. Nicht alle im Buch behandelten Aspekte konnten während der Präsentation zur Sprache kommen: Im Buch finden sich weitere interessante Kapitel über Gerichtsbarkeit, Gesundheitspflege, Auswandererschicksale, Frauenleben, Religiosität und Brauchtum, die das Nachlesen lohnen.

Die Kunsthistorikerin Jutta Schwan beleuchte kenntnisreich an exemplarischen Beispielen die Entwicklung der bayrischen Architektur im 19. Jahrhundert vom zunächst noch französisch inspirierten Kunstbetrieb über den Münchner Klassizismus und das italianisierende Bauen zu Zeit König Ludwigs I. bis hin zum Stilpluralismus der letzten Jahrzehnte. Jeder der fünf Regenten war, eingebettet in den jeweiligen künstlerischen Diskurs, mit seinem persönlichen Geschmack und Stilempfinden vertreten.

Neben diesen vielfältigen historischen Analysen, die das Auditorium sehr beeindruckten, bot der spannende Abend zudem noch eine „architektonische Reise“ durch unsere Region: Jutta Schwan und Martin Baus erwiesen sich als exzellente Führer zum vielfältig präsentierten steinernen bayrischen Erbe:  Kirchen und Schulgebäude, Justizbauten und einstige Verwaltungssitze gehören dazu, außerdem  Bahnhöfe und Industrieanlagen.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Jürgen Bost den Referenten und ihren begeisterten Zuhörern, die trotz der Hitze noch weitere Stunden ausgeharrt hätten. Er kündigte als nächste ILF-Veranstaltungen nach der Sommerpause für Mittwoch, den 21. August 2019, Harald F. Gregorius mit seinem Titel „Danke, Olav! Einsichten und Begegnungen auf einem Pilgerweg in Norwegen“  und für Mittwoch, den 4. September 2019, Klaus Brabänder mit seinem aktuellen Kriminalroman „Dreierpack“ an. Alle Lesungen beginnen um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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