Die Bündnis 90/Die Grünen in Nonnweiler organisierten eine Informationsveranstaltung, um Solidarität mit den türkischen und syrischen Betroffenen der Erdbebenkatastrophe im Februar zu zeigen. Obwohl das Thema nach vier Wochen fast vollständig aus den Medien verschwunden ist, hat sich die Lage der Betroffenen kaum verbessert. Eine Million Menschen leben in der Türkei in Zelten und Containern unter schwierigen Bedingungen, während Unicef von 1000 zerstörten Schulen berichtet.
Cedric Schaadt, THW-Mann, berichtete von seinem Einsatz im Katastrophengebiet. Obwohl seine Organisation gut ausgestattet und international vernetzt ist, war es frustrierend, wenn Zeit durch Reiseformalitäten verloren ging. Trotz der erschütternden Schäden, Obdachlosigkeit und Zerstörung der Infrastruktur, zeigte sich Schaadt beeindruckt von der Aktivität und dem Zusammenhalt der betroffenen Menschen.
Omar Al-Hariri, Migrationsexperte der Arbeiterwohlfahrt, wies auf die Herausforderungen im Umgang mit der deutschen Ausländerbehörde hin. Die Bedingungen für die Aufnahme von Gästen für 90 Tage sind unabhängig von der Situation gleich, und finanzielle Unterstützung muss nachgewiesen werden. Die bürokratischen Hürden in der Türkei und Syrien stellen zusätzliche Hindernisse dar.
Die technische Hilfe Deutschlands findet Anerkennung, jedoch wird die Schwerfälligkeit der Verwaltung von Zutrittserlaubnissen kritisiert. Al-Hariri betonte, dass auch im Kontext einer Katastrophe Missbrauch im Bereich der Migration verhindert werden müsse.
Trotz des überschaubaren Zuhörerinteresses zeigte sich eine grosse Spendenbereitschaft, insbesondere bei den Besuchern einer anschliessenden Musikveranstaltung. Die Veranstaltung der Nonnweiler Grünen hinterliess bei den Anwesenden einen nachdenklichen Eindruck.
