Die Bürgerinitiative „Hanni bleibt“ hat die jüngste Saartalk-Sendung „Saarland, Waldland – wie grün sind wir wirklich?“ scharf kritisiert und den Saarländischen Rundfunk (SR) zu einer umfassenden Überprüfung der Faktenlage aufgerufen. In der Sendung, die am 10. Oktober 2024 ausgestrahlt wurde, bemängelte die Initiative eine unzureichende Objektivität sowie eine einseitige Darstellung der Themen.
Nach Ansicht der Bürgerinitiative wurde die Debatte von politischen Interessen dominiert, ohne ausreichend neutrale Standpunkte zu berücksichtigen. Die Teilnahme von Umweltministerin Petra Berg und Michael Keßler von der Naturwacht Saarland, die dem Umweltministerium unterstellt ist, habe zu einer Verzerrung der Diskussion beigetragen. Zudem kritisierte die Initiative, dass die weiteren Gäste, darunter Peter Wohlleben und Simone Peter, keine detaillierten Kenntnisse über den Hanni-Wald und die regionalen Themen vorweisen konnten.
Marvin Kiefer, Sprecher der Bürgerinitiative, zeigte sich enttäuscht über die Richtung der Sendung und äußerte Bedenken hinsichtlich der journalistischen Integrität: „Es wurde kein echter Dialog geführt, stattdessen waren die Argumente einseitig geprägt, was ein unvollständiges Bild vermittelt.“
Im Vorfeld der Sendung war die Initiative „Hanni bleibt“ nicht direkt eingeladen worden, obwohl die Gruppe über tiefgehendes Fachwissen zur Waldflächenbevorratung verfügt. Stattdessen wurde ein Einspieler über die Aktivitäten der Initiative angekündigt, der jedoch lediglich auf die vier Wochen alte Waldbesetzung einging. Dies, so die Initiative, habe Umweltministerin Berg als Anlass genutzt, um die Besetzung und ihre Unterstützer pauschal zu kritisieren.
Ein weiteres Anliegen der Initiative war die einseitige Berichterstattung über den Hanni-Wald, der ein Viertel der Sendezeit in Anspruch nahm, ohne dass Vertreter der Initiative selbst zu Wort kamen. „Es wurde über uns gesprochen, aber nicht mit uns“, betonte Sprecherin Anna.
Die Bürgerinitiative fordert nun eine gründliche Aufarbeitung der Sendung, um in Zukunft eine ausgewogenere Berichterstattung sicherzustellen.