Die CDU Saar hat am Mittwoch, 11. Juni 2025, im Rahmen ihres Landesausschusses einstimmig ein neues Positionspapier unter dem Titel „Bildung mit Anspruch – statt ideologischer Experimente“ verabschiedet. Im Fokus steht eine umfassende Neuausrichtung der frühkindlichen Bildung im Saarland mit dem Konzept der „verlässlichen Kita“.
CDU-Landesvorsitzender Stephan Toscani erklärte dazu: „Wir wollen eine Kita, auf die sich Familien verlassen können – mit Verlässlichkeit, qualifiziertem Personal und guter Ausstattung.“ Er verwies auf bestehende Probleme im Saarland: „Fakt ist, dass bei der Kita-Betreuung im Saarland vieles im Argen liegt: Eltern warten verzweifelt auf einen Kitaplatz oder kämpfen damit, dass ständig Öffnungszeiten gekürzt werden. In einigen Landkreisen gibt es sogar für bis zu 25 Prozent der Kinder gar keinen Kita-Platz. Das ist eine Schande, doch die Landesregierung ignoriert diese Probleme.“ Die CDU fordert deshalb einen beitragsfreien Kita-Platz bis zu 30 Stunden pro Woche für jedes Kind. „Mit dieser beitragsfreien Kernzeit entlasten wir Eltern spürbar und schaffen zugleich mehr Verlässlichkeit und Qualität in unserer Betreuung“, so Toscani.
Jutta Schmitt-Lang, Vorsitzende des Landesfachausschusses Bildung, sieht insbesondere beim Übergang in die Grundschule Handlungsbedarf: „Der Übergang von der Kita in die Grundschule ist ein Schlüsselmoment in der Bildungsbiografie eines Kindes. Deshalb brauchen wir flächendeckend im ganzen Land das Kooperationsjahr zwischen Kita und Grundschule.“ Sie forderte zudem die Wiedereinführung von Schulkindergärten: „Diese Einrichtungen haben sich als wirksames Instrument bewährt, um Kinder mit erhöhtem Vorbereitungsbedarf auf die Schulzeit gezielt fit zu machen und Entwicklungsverzögerungen frühzeitig aufzufangen.“
Auch in der Sprachförderung sieht die CDU Nachholbedarf. Frank Wagner, Generalsekretär der CDU Saar, kritisierte das Auslaufen des Programms „Früh Deutsch lernen“: „Die Sprachkompetenz ist die zentrale Grundlage für die gesamte Schullaufbahn unserer Kinder. Wer in die Grundschule kommt, muss deshalb Deutsch können.“ Die CDU fordert deshalb verbindliche und flächendeckende Sprachstandsfeststellungen im vierten Lebensjahr – auch für Kinder, die keine Kita besuchen – sowie frühzeitige Fördermaßnahmen vor der Einschulung.
Die vorgestellten Forderungen und Maßnahmen sollen in das Regierungsprogramm der CDU zur nächsten Landtagswahl einfließen.