Am 21. November 2022 um 11:00 Uhr startet die 22. Fußballweltmeisterschaft im 60.000 Zuschauer fassenden al-Bayt-Stadion in Al-Chaur. Die Begegnung wird Senegal gegen Niederlande lauten und eine der bisher kürzesten WM-Endrunden einleiten, denn bereits am 18. Dezember um 16.00 wird in Lusail das Finale ausgetragen. Dann endet ein Turnier, das sich nicht unter normalen Umständen stattgefunden hat.
Umstrittene Vergabe
Denn von Beginn an war es höchst umstritten, ob man eine Fußballweltmeisterschaft in eine Region geben könne, die als eine der heißesten der Welt gelte. Als Konkurrenten für den Wüstenstaat standen 2010 die USA, Südkorea, Japan und Australien zur Verfügung. Länder also, die überwiegend bereits Erfahrung mit der Austragung eines solchen Ereignisses hatten. Überdies wurde vor zwei Jahren bekannt, dass drei Stimmen gekauft wurden, womit die Rechtmäßigkeit der Vergabe in Zweifel steht. Allerdings scheint dies nicht nur von Seiten Katars erfolgt sein. Auch die Wettbewerber sollen versucht haben, sich Stimmen zu kaufen. Deshalb ist mittlerweile auch sicher, dass die WM in Katar stattfinden wird, denn der USA wurde die WM 2026 bereits zugesagt, so dass kein Interesse besteht, gegen die Vergabe an Katar vorzugehen. Immer wieder erschütterten auch Meldungen über unmenschliche Arbeitsbedingungen beim Bau der acht Stadien die Weltpresse. Aber auch diese Einwände führten letztlich nicht zu einem Entzug der Austragung.
Üblicherweise finden Weltmeisterschaften zwischen den Spielzeiten im Juni und Juli des jeweiligen Jahres statt. Doch aufgrund der Temperaturen, die ja nicht nur die Sportler, sondern auch die zumindest erhofften Millionen von anreisenden Fans betreffen, wurden die Spiele kurzerhand in den Spätherbst verlegt. Das hat natürlich Konsequenzen für die Spielpläne der Profiligen weltweit und zieht u.a. die Verkürzung der Vorbereitungszeit auf die neue Saison mit sich.
Trotz all der Kritik an der Austragungsstätte, dürften die meisten Fußballfans natürlich wieder mit ihrem Nationalteam mitfiebern, zumal es bereits in den Gruppenspielen sehr reizvolle Zusammentreffen geben wird. So hat die Gruppe B mit England, USA und dem Iran eine ganz brenzlige Zusammenstellung gefunden. Die Deutsche Mannschaft muss sich mit den brutal starken Spaniern auseinandersetzen. Serbien, Brasilien und die Schweiz rangeln um das Weiterkommen in Gruppe F und auch Frankreich, der souveräne Weltmeister von 2018 muss erst einmal Dänemark und Tunesien hinter sich lassen, um an eine Wiederholung des Erfolges denken zu können. Wetten werden übrigens schon angenommen. Kelbet bietet einen Vergleich der Wettanbieter an, so dass man sich auch über die unterschiedlichen Quotierungen informieren kann.
Die Chancen der Deutschen Mannschaft bei der WM 2022 dürften in diesem Jahr klar besser liegen als 2018. Mit dem neuen Cheftrainer Hansi Flick ist eine andere Kultur eingezogen. Junge, talentierte Spieler erhalten ihre Chance und beleben das Team, das nun mehr und mehr sein Gesicht ändert, auch wenn „alte“ Korsettstangen wie Manuel Neuer oder Thomas Müller weiterhin eine Rolle spielen werden. Bleiben wir also gespannt.
Noch sind übrigens nicht alle Teilnehmer qualifiziert. In Europa wird noch ein Team gesucht, das am 5. Juni im Endspiel des Qualifikationswegs A zwischen Wales und dem Gewinner aus der Begegnung Schottland/Ukraine ermittelt wird.
