Nach der Partie in Ingolstadt haben sich viele mit dem Trainer beschäftigt. Ratlos und niedergeschlagen hat er gewirkt – so ein wenig nach dem Motto: Wir haben viel versucht, aber es hat nichts gebracht. Das Echo kam umgehend, aber auch nicht unberechtigterweise. Der FCS steht nach zwölf Spieltagen in fast allen Statistiken im Keller der Dritten Liga: geringster „Expected Goals“-Wert mit 1,18, die wenigsten Abschlüsse (8,2 Schüsse pro Spiel – der nächstschlechteste ist Ulm mit über zehn), nur 46 Prozent Ballbesitz und „Expected Points“ – drittschlechtester Wert. Der Schluss aus den Statistiken lautet: Die individuelle Qualität des Saarbrücker Angriffs bewahrt den Verein – noch – vor den Abstiegsrängen. Wenn es aber so weitergeht, sind die sechs Punkte Puffer schnell aufgebraucht.
Dass dies mit dem vorhandenen Kader ein „No-Go“ ist, wissen nicht nur die Fans und Pressevertreter, sondern auch die Mannschaft und der Trainer. Die Vorstellung, dass das abgewählte Präsidium dem mutlosen Treiben nur noch zuschauen würde, stimmt unseren Informationen nach übrigens nicht. Denn für alle Beteiligten wäre ein Aufstieg in die 2. Liga die Lösung vieler Probleme.
Apropos Beteiligte: Das für Mittwochabend angesetzte Treffen zwischen Hartmut Ostermann und den Vertretern der Virage musste aufgrund einer Erkrankung des Präsidenten verschoben werden. Es wird kurzfristig nachgeholt.
Nachdem sich der Sturm nun am Wochenende über Mannschaft und Trainer entladen hat, zeigen sich erste Sonnenstrahlen am Himmel. Die Atmosphäre im heutigen Training war augenscheinlich gut. Alle Konzentration gilt der Vorbereitung auf Aachen – und es wird an den neuralgischen Punkten gearbeitet. Man darf gespannt sein, wie Mannschaft und Trainer am Wochenende auf die Serie von fünf Spielen ohne Sieg reagieren werden.
Im saarnews-Interview übte der bislang beste Saarbrücker, Florian Pick, deutliche Kritik an der Defensive – besonders am zu laschen Mittelfeldverhalten ohne taktische Fouls. Man müsse aggressiver verteidigen – das fange bereits in der Offensive an. Zur Taktik äußerte er sich zurückhaltend, lobte aber die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam und das Einbeziehen der Spieler bei der Vorbereitung. Man draf gespannt sein, wie sich Alois Schwartz morgen in der Presskonferenz äußern wird.
Nun gilt es auf jeden Fall, zunächst einmal die guten Trainingsleistungen am Tivoli zu bestätigen. Das „Drumherum“, so stellte „Picki“ fest, spiele dabei keine Rolle. Und – ach ja: In Aachen gibt es noch etwas gutzumachen.

