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FCS: Neuste Entwicklungen in Sachen „Götterdämmerung“ – Was der morgige Tag erwarten lässt

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„Der FCS wird niemals untergehen“ lautet eine Zeile aus dem Vereinslied, das auch morgen um 15.30 Uhr die mit Spannung erwartete Außerordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken eröffnen wird. Das Wörtchen „niemals“ könnte man vielleicht relativieren. Klar ist jedoch, dass für den großen Traditionsclub zumindest auf Sicht keine große Gefahr besteht.

Am Samstag wird nicht über Wohl oder Wehe des Vereins entschieden und die Konfrontation, die von vielen Seiten konstruiert wird, wird längst nicht in der Form ausgetragen wie man dies aus der ein oder anderen Meinung oder manchem redaktionellen Beitrag herauslesen kann. Es geht allen Seiten um die Professionalisierung des Clubs, der zwar in der Mitgliederzahl und auch im sportlichen Bereich in den vergangenen Jahren zu neuer Größe erwachsen ist, nicht aber im organisatorischen Bereich. Das ist im Übrigen nicht nur eine lokale, saarländische Betrachtung. Wenn man beispielsweise zu einem Workshop nach Frankfurt eingeladen ist und sich mit den dortigen Verantwortlichen unterhält, dann betonen alle das unglaubliche Potenzial des blau-schwarzen Vereins, gleichzeitig aber auch die völlige Überforderung der vorhandenen Strukturen.

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Diesem Thema haben sich die Leute von der Virage Est gewidmet und bekanntermaßen in monatelanger Arbeit einen Satzungsentwurf entwickelt, der das Kernproblem des Clubs anpackt: Die Verlagerung der Geschäftsführung von Ehrenamtlern auf einen professionellen, rechtlich verantwortlichen Vorstand. Dass die Vereinsführung parallel bereits Ende letzter Saison dazu Gespräche mit potenziellen Investoren einer ausgegliederten Profiabteilung gesprochen hat, mit demselben Ziel der Professionalisierung, ist verbrieft. Seit dem Sommer gab es außerdem Gespräche auf verschiedenen Ebenen zwischen dem Verein und der Virage, die allesamt in respektvoller und positiver Atmosphäre stattfanden, zuletzt in der vergangenen Woche.

Was die beiden Parteien trennt, sind die unterschiedlichen Vorstellungen über die künftige Struktur und die zeitlichen Abläufe. Das ließ sich innerhalb der letzten Wochen nicht zusammenführen, so dass morgen eine Entscheidung durch die Mitglieder getroffen wird.

Diese – wie auch immer sie ausfallen mag – wird „nicht in Stein gemeißelt“ sein. Das haben uns Vertreter beider Seiten versichert. Außerdem betonen die Vertreter der Virage immer wieder, dass sich ihr Vorstoß ausdrücklich nicht gegen Hartmut Ostermann wendet. Dieser sieht für sich gegenwärtig keinen Platz in der vorgezeichneten Struktur, in welcher der Präsident weniger Befugnisse besitzt als der Ehrenrat. Auch als Vorsitzender des Aufsichtsrats, was er auf Vorschlag der Virage-Vertreter werden soll, sieht er nicht die Rolle, die ihm entspricht. So kam denn auch die Erkenntnis aus den Ostermann-Reihen, dass „dieser Entwurf nicht die Realität des Vereins abbildet“. Deshalb wird er von ihnen auch abgelehnt. Die künftige Besetzung des Aufsichtsrats und Zugeständnisse an den Hauptsponsor und Präsidenten könnten, unabhängig von der geltenden Satzung, jedoch der Schlüssel dazu sein, Hartmut Ostermann auch in Zukunft einzubinden.

Das haben die Vertreter der Virage Est, mit denen wir im Laufe der Woche sprechen konnten, wahrgenommen. Auch in dieser Frage ist man offensichtlich, wenn überhaupt, nicht weit auseinander. Es rennen also keine zwei D-Züge mit unverminderter Kraft aufeinander zu. Sollte die Satzungsänderung nicht kommen, schließt auch die aktuelle Version nicht aus, dass hauptamtliche Geschäftsführer künftig die Geschicke des Vereins leiten. Auch eine Ausgliederung wird von der Virage nicht von vorne herein ausgeschlossen. Hier wartet man noch auf konkrete Unterlagen, um den Weg, den der Verein für sich als Zukunftsmodell vorgestellt hat, bewerten zu können.

Schärfe in die Thematik bringen also nicht die Vertreter der Satzungsänderung, sondern Leute, die fürchten müssen, durch die anstehenden Veränderungen ihre Ämter zu verlieren. Wie etwa Schatzmeister Dieter Weller, der seinem Präsidiumskollegen Pitino schon während der letzten Mitgliederversammlung Misswirtschaft vorwarf. Er wiederholte den Angriff während der Fanvertreterversammlung vor zwei Wochen, obwohl sein „Chef“ Hartmut Ostermann die Diskussion über die Thematik auf die Veröffentlichung der Prüfungsergebnisse durch Ernest & Young am 27. Oktober abbiegen wollte. Dann werden quasi amtliche Zahlen vorliegen und man kann entsprechende Schlüsse ziehen.

Gestern erschien darüber hinaus ein viel beachteter Artikel auf „blaulichtreport-saarland.de“, dessen Autor nicht genannt wird. Weiter hilft das Impressum: Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 18 Abs. 2 MStV, ist Michael Haubrich, Aufsichtsratsmitglied beim 1. FC Saarbrücken. Der publiziert darin vereinsinterne Informationen, die sicherlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, im Besonderen, wie hoch das Engagement der Ostermann Firmen Victor´s und Forum ist, plus zusätzlicher finanzieller Vereinbarungen zwischen Verein und Hauptsponsor. Problem: Im Gegensatz zum geschäftsführenden Vorstand ist er an §19 (7) der geltenden Satzung gebunden, wo es heißt, dass die Inhalte aus den Aufsichtsratssitzungen von dessen Mitgliedern „streng vertraulich“ behandelt werden müssen.

Der Vorgang hat Wellen geschlagen. Fanvertreter äußerten uns gegenüber die Absicht, die Abwahl Haubrichs aus dem Aufsichtsrat wegen Missachtung der Satzung zu prüfen. Aus den Kreisen Ostermanns hieß es, dass dieser „massiv verärgert“ sei. Haubrich errechnet in dem Artikel, der „Götterdämmerung beim FCS: Wenn alte Millionen gehen – kommen neue“ betitelt wird, wie man durch bessere Vermarktung den Anteil Ostermanns an der Vereinsfinanzierung aufwiegen könnte, falls dieser abspringen sollte. Wie schon bei den „leaks“ hinsichtlich des Spieleretats durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Aron Zimmer, wird Hartmut Ostermann seiner bisherigen Linie treu bleiben und keine Stellung zu vereinsinternen Dingen geben.

Es wird morgen also kein Showdown oder gar eine „Götterdämmerung“ geben. Für den ein oder anderen hat diese schon längst stattgefunden. Die Mitglieder entscheiden darüber, ob Satzungsänderungen angenommen werden oder nicht. Aber auch wenn das Modell der Virage scheitern sollte, ist abzusehen, dass der Präsident und die Kurve einvernehmlich daran arbeiten werden, dass der 1. FC Saarbrücken niemals untergehen wird.

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