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FCS: Ostermann schießt Richtung Lottner

ostermann@claus kuhn

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Ein Kommentar von Claus Kuhn

Die Mitglieder des 1. FC Saarbrücken haben es schon schwarz auf weiß per E-mail: Im aktuellen „FC-Magazin“, also dem vereinseigenen Stadionmagazin, sind im Editorial des Präsidenten diesmal keine belanglosen Aufmunterungen zu lesen, sondern wenig versteckte harte Ansagen: „Natürlich geht es in dieser Liga eng zu, natürlich muss man jeden Gegner ernst nehmen, aber was nutzt der Hinweis auf Arbeitssiege gegen Pirmasens oder Worms, wenn man berücksichtigt, dass diese Vereine nur einen Bruchteil unseres Budgets zur Verfügung haben? Unsere Ansprüche sind andere und an diesen Ansprüchen muss sich jeder messen lassen. Wenn man Nachholbedarf hat, muss man mehr arbeiten, wenn einem die Leichtigkeit fehlt, muss man mehr investieren.“

Und weiter geht es: „Es ist für den 1. FC Saarbrücken keine leichte Situation, umso mehr sind Einsatz, Kampf und Leidenschaft gefordert. Mittelmaß, Selbstzufriedenheit und das Suchen nach Alibis sind keine Dinge, die uns dauerhaft weiterbringen.“ Später dann kommt er auf den Punkt: „Nichts desto trotz muss es der Anspruch unseres Teams sein, heute zu gewinnen. Alles andere ist unserem Publikum, den Sponsoren und den vielen Menschen, die mit dem FCS leben und manchmal auch leiden, nicht zu vermitteln. Nachdem ein Drittel der Saison vorbei ist, muss die Zeit der Eingewöhnung, der Entwicklung und der Neuausrichtung rum sein. Jetzt zählen Taten, keine Worte sowie Leidenschaft und Siege.“

Diese Worte könnte man als misslungenen Motivationsversuch verstehen. Die Frage ist: Selbst wenn der Trainer intern kein Vertrauen mehr genießt, muss man ihn dann öffentlich anschießen? Die nächste Frage lautet: Kann man eine solche Situation jemals wieder kitten?

Der Text im Stadionheft wurde – natürlich – auch sofort in der aktuellen SZ als Vorlage genommen. Nicht zum ersten Mal. Kurz: Es drohen wieder Chaoszeiten, hervorgerufen durch den Vereinschef selbst – oder seinen Ghostwriter.

 

 

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