Das Bündnis 90/Die Grünen kritisieren den aktuellen Entwurf für ein saarländisches Klimaschutzgesetz als ungenügend und fordern Nachbesserungen, insbesondere im Bereich Kohlenstoffspeicherung. Winfried Anslinger, Sprecher der LAG Energie, begrüßt zwar den Schutz von Kohlenstoffsenken als Grundsatz, bemängelt aber die Relativierung dieser Schutzmaßnahmen durch die Einschränkung „unter Beachtung der weiteren Belange“.
Anslinger betont, dass nicht nur erneuerbare Energien beim Erhalt und Ausbau von Wäldern und Mooren Beachtung verdienen, sondern auch andere wichtige Belange wie Naturschutz, Biodiversität und darauf abgestimmte Nutzungsformen wie nachhaltige Holzwirtschaft oder Paludikultur. Er fordert eine Ergänzung des § 5 im Klimaschutzgesetz, um diese Aspekte zu berücksichtigen.
Der Aufbau von Kohlenstoffspeichern und deren wirtschaftliche Nutzung sind laut Anslinger grundsätzlich nicht widersprüchlich. Er weist darauf hin, dass Windparks und PV-Freiflächenanlagen in Wäldern und Mooren ohne große Verluste an Biomasse und Biodiversität aufgebaut werden können. Allerdings müssten die Ziele des Erhalts, Schutzes und Aufbaus von Kohlenstoffsenken einerseits und des Ausbaus erneuerbarer Energien andererseits eng aufeinander abgestimmt werden, um Synergien zu schaffen. Dies sollte im künftigen Klimaschutzkonzept näher bestimmt werden.
Uta Sullenberger, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, betont die Bedeutung der Wälder und Moore für das Kleinklima, etwa als Wasserspeicher, Hochwasserschutz und Kühlung in heißen Sommern. Sie kritisiert die bisherige Vernachlässigung dieser Aspekte als Unkenntnis und Kurzsichtigkeit und schlägt eine Umformulierung des § 5 vor, um die genannten Ziele angemessen zu berücksichtigen.