Aufgrund von Anfragen, die die Kandidatur von Frau Irina Gaydukova betreffen, nehmen wir wie folgt Stellung:
Natürlich hatte Frau Gaydukova angesichts der extrem aufgeladenen Stimmung als ein bislang nur kommunalpolitisch engagiertes Mitglied ohne Rhethoriktraining erhebliches Lampenfieber und Nervenflattern, was in erheblichem Maße zu der von Ihnen angeführten Situation geführt hat. Indes macht uns der Umgang mit Irina betroffen. Sie hat in ihrer Bewerbungsrede ihre bewegende Migrationsgeschichte beschrieben, die vielen zugewanderten Menschen Mut macht, dass man es auch als unter extrem schwierigen Bedingungen in die Bundesrepublik zugewanderte Frau mit Fleiss, Mut und Engagement zu etwas bringen kann. Mit zwei Kindern hat sie an einer FH erfolgreich Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet heute als Alleinerziehende erfolgreich als Controllerin. Sie hat sich zugleich dazu entschlossen, sich politisch in einer Partei zu engagieren, die genau dafür eintritt, aufzuzeigen, dass es egal ist, wo Du herkommst, sondern darauf wo Du hinwillst. Sie wollte mit ihrer Kandidatur dafür einstehen, dieses bunte Deutschland zu repräsentieren, das unser Land so liebenswert macht. Daher sollte die Kandidatur ein Statement unserer Partei zu einer pluralen vielfältigen Gesellschaft, die jeder Form von Diskriminierung entschlossen entgegen tritt, sein. Wir würden uns wünschen, dass die zum Teil entwürdigenden Angriffe auf Irina in den sozialen Netzwerken unter Beachtung der Persönlichkeitsrechte Ihrerseits entsprechend gewürdigt werden.
Wir nutzen die Zeit am Wochenende, um weitere parteiinterne Gespräche für eine vernünftige Lösung im Sinne der Grünen im Saarland zu führen. Zu den Konsequenzen werde ich mich am Montag erklären.
Barbara Meyer-Gluche – Bündnis 90 / Die Grünen – Landesverband Saar