StartPolitikLandeselternvertretung zum Abi 2020 und den Leistungsbewertung

Landeselternvertretung zum Abi 2020 und den Leistungsbewertung

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Die Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV Gym) vertritt die Eltern von 25.000 Gymnasiasten und Gymnasiastinnen im Saarland und ist die einzige durch das Schulmitbestimmungsgesetz legitimierte Interessenvertretung der Erziehungsberechtigten. „Die Zeit drängt und dennoch, oder gerade deswegen, darf es derzeit keine Denkverbote mehr geben“, sagt Katja Oltmanns, die Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien vor dem Hintergrund der noch immer geschlossenen Schulen im Land.


Das Ministerium für Kultur- und Bildung hält bislang am Abitur 2020 fest – doch an der Durchführbarkeit des hehren Zieles dürfen zumindest Zweifel angebracht sein. „Nehmen wir beispielsweise das Fach Sport: Derzeit besteht für die Schülerinnen und Schüler keine Möglichkeit, sich gezielt auf die sportpraktische Prüfung vorzubereiten. Die Anforderungen sind durchaus hoch, die Trainingsmöglichkeiten in Vereinen nicht gegeben“, so Oltmanns.


Ob und wie die Durchführbarkeit von Prüfungen in anderen Fächern möglich sind, können eigentlich nur Mediziner/das Gesundheitsamt entscheiden. Grundsätzlich wäre eine Aufteilung der Kurse in kleinere Gruppen und eine Verteilung über mehrere Klassenräume denkbar. Schließlich findet ja aktuell kein Unterricht statt. 


„Dadurch entsteht aber ein weiteres Problem, besonders für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11“, sagt Patric Cordier, der stellvertretende LEV-Gym-Vorsitzende, „für die 11er zählt jede Klausur für die Abiturbewertung. Doch wie sollen Leistungen erbracht und diese bewertet werden? Wenn jetzt nur auf individuelle Präsentationen gesetzt wird, ist das sicher genauso problematisch, wie das Beharren auf Klausuren. Und wie verlässlich Sprechprüfungen über Skype durchzuführen sind, ist schwer einschätzbar.“
 

Gleiches gilt für die grundsätzliche Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Unterrichtsmaterial. Fast jede Schule geht derzeit ihren eigenen Weg. „Das Positive ist, dass man wertvolle Erfahrungen macht, die in die Diskussion um die Digitalisierung unseres Bildungssystems zielbringend einfließen können“, sagt Oltmanns. Dabei lobt die LEV Gym ausdrücklich den großen Einsatz und die Bemühungen vieler Lehrerinnen und Lehrer. Doch seien die Verhältnisse in jedem Haushalt andere. Das umfasst die Ausstattung mit IT Equipment, die Erreichbarkeit über die digitalen Medien bis hin zu Lernplattformen, über die ein Schulersatz stattfinden soll. Einheitliche Prüfformate online sind weder ausgearbeitet noch verfügbar. Eine Umfrage aus Bayern zeigt, dass fast 80 Prozent der Eltern ihre Kinder derzeit bei der Bewältigung der ‚digitalen Schule‘ unterstützen. „Schon deshalb können keine Leistungsnachweise erbracht werden, die unter gleichen/fairen Voraussetzungen erstellt werden“, sagt Oltmanns, „es gibt einfach absolut keine Vergleichbarkeit beim Umfang der Arbeitsaufträge sowie der Ausarbeitung der gestellten Aufgaben durch die Lehrer.“


Neben den fehlenden Sozialkontakten im Lebensbereich Schule gehe den Kindern und Jugendlichen bei einer länger andauernden Schulschließung auch die Motivation verloren. „Manche Anstrengungen werden nicht oder nur kaum honoriert. Es werden Bewertungsmechanismen außer Kraft gesetzt, die wichtig sind, um den Schülern eine Rückmeldung zur eigenen Einschätzung des Leistungsstands zu geben“, sagt Cordier, „auch die Lehrer benötigen diese Rückmeldung, damit gezielt gefördert und unterstützt werden kann.“

 
Der Vorstand der Landeselternvertretung der Gymnasien hält es weder für  fair noch für sinnvoll, alle Kinder bei noch länger andauernder Schulschließung einfach in die nächste Klassenstufe zu versetzen. Entstandene Lücken sind kaum vollwertig zu schließen. Die Schere der unterschiedlichen Leistungsstände, die in jeder Klasse ohnehin vorhanden sind, werden noch stärker auseinander driften. Wichtige Übergänge von den Grundschulen zu weiterführenden Schulen,  von der 5. in die 6. Klasse (im Gymnasium wird in der 6. schon die zweite Fremdsprache begonnen), von der 10. in die Oberstufe (Orientierungsphase/Vorbereitung für die Oberstufe) sowie in der Mittelstufe, in der oftmals die Profilfächer gewählt werden, sind hier durch den Ausfall von Unterricht extrem belastet.


Doch welche Alternativen gibt es?

Aktuell könnte der Entfall oder die Reduzierung von Ferien ein gangbarer Weg sein. Reicht das nicht aus, müssen weitergehende Maßnahmen her. Die Wiederholung eines Halbjahres sollte in den Überlegungen ebenso durchgespielt werden wie die sofortige Wiedereinführung eines neunjährigen Gymnasiums. „Die gewonnene Zeit könnte zunächst zum Schließen der entstandenen Lücken genutzt werden. Später könnten die Lehrpläne auf die ohnehin dringend notwendige Schulzeitverlängerung angepasst werden“, sagt Cordier, „andere Bundesländer sind längst vom Irrweg G8 abgekommen.“


Die LEV Gym schließt sich grundsätzlich einer Idee verschiedener Oberstufendirektoren an, die nach Ostern eine stufenweise Wiederöffnung der Schulen ins Gespräch gebracht haben. Zunächst für den aktuellen Abiturjahrgang, dann für die Oberstufe. Das Vorgehen muss natürlich eng mit den Medizinern/dem Gesundheitsministerium abgestimmt werden.

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