5-Punkte-Plan als Forderung an die saarländische Landesregierung
Regionalverbandsdirektor Peter Gillo appelliert an die saarländische Landesregierung, angesichts der Erfahrungen in der Corona-Krise den Öffentlichen Gesundheitsdienst nachhaltig zu stärken. Dazu hat Gillo ein 5-Punkte-Programm formuliert, welches die Voraussetzungen dafür schaffen soll, die strukturellen Nachteile gegenüber den anderen Bereichen des Gesundheitswesens zu beseitigen.
Peter Gillo: „Die Corona-Pandemie hat die kommunalen Gesundheitsämter in den Blickpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Dabei ist deutlich geworden, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst dringen gestärkt werden muss, um diese und mögliche weitere Pandemien sowie weitere Herausforderungen gut bewältigen zu können. Deshalb schlage ich folgende fünf Punkte vor, um die Arbeit in den Gesundheitsämtern bekannter und attraktiver zu machen.
- Die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) sind aus ihrem bisherigen Schattendasein herauszuholen. Der Bedeutung seiner Aufgaben entsprechend ist an der Universität des Saarlandes ein Lehrstuhl „Öffentlicher Gesundheitsdienst“ einzurichten.
- Entsprechend dem Förderprogramm für die landärztliche Versorgung sind Studienplätze für Medizin an der Universität des Saarlandes für Studierende zu vergeben, die sich dazu verpflichten, danach in den ÖGD einzutreten.
- Im Curriculum des Studiums der Medizin ist verbindlich ein Fach „Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes“ einzurichten mit den Schwerpunkten Epidemiologie u. Public Health, Kinder-und Jugendmedizin, medizinischer Katastrophenschutz, Sozialpsychiatrie sowie Hygiene und Gesundheitsschutz.
- Eine der vier im Studium vorgesehenen Famulaturen bzw. Teile der Blockpraktika bzw. des Praktischen Jahres sind verbindlich in den Bereichen ÖGD oder Sozialmedizin abzuleisten.
- Die Vergütung der Ärzte im ÖGD ist der ärztlichen Vergütung in den Krankenhäusern anzupassen.
„Wir im Regionalverband können uns noch glücklich schätzen. Wir haben erst im vergangenen Herbst mit Alexander Birk einen jungen und engagierten Arzt als Leiter für unser Gesundheitsamt gewinnen können, der uns mit unglaublicher Energie und Kompetenz durch die aktuelle Krise führt. Aber wir haben drei Jahre lang nach einem neuen Amtsleiter suchen müssen und Herr Medizinalrat Birk ist nicht nur Amtsleiter, sondern leitet gleichzeitig auch noch zwei Abteilungen im Gesundheitsamt“, so Gillo abschließend.
