StartPolitikKommentar: Toleranz und Akzeptanz in der LSBTIQ-Community

Kommentar: Toleranz und Akzeptanz in der LSBTIQ-Community

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Bundespressesprecher Thomas W. Schmitt: „Wer um die anstrengende Vielfalt der gesamten Breite einer bunten Gesellschaft weiß, hat keine Lieblingsfarbe. Jeder ist daher jeden Tag aufgefordert auch mal Perspektiven aus einem fremden Farbspektrum einzunehmen und das zu leben was sie oder er selbst fordert.“ 

Ein Kommentar der Arbeitsgemeinschaft 

„Toleranz und Akzeptanz in der LSBTIQ-Community“ des Bundesverbands Lesben und Schwule in der Union 

Seit dem Frühjahr diesen Jahres beschäftigt sich der Bundesverband Lesben und Schwule in der Union (LSU) im Rahmen einer eigens dafür gebildeten Arbeitsgemeinschaft „Toleranz und Akzeptanz in der LSBTIQ-Community“ damit wie Respekt, Akzeptanz und Toleranz gegenüber dem Anderssein anderer auch untereinander, also innerhalb der LSBTIQ-Gemeinschaft gestärkt werden können. Bereits im November letzten Jahres hat die LSU bei Ihrer Bundesmitgliederversammlung dazu einen Antrag des LSU-Landesverbands Saarland einstimmig verabschiedet, der auch von der früheren saarländischen Sozialministerin und LSU-Bundesvorstandsmitglied Dr. Regina Görner unterstützt wurde. Auf Basis der Erkenntnisse einer verbandsinternen Umfrage will die Arbeitsgemeinschaft Schwerpunkte setzen, eine Online-Diskussion mit passenden Referenten organisieren und das Thema über eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit nach außen tragen. Auch LSBTIQ-Einrichtungen und Multiplikatoren in der Community will die Arbeitsgemeinschaft gezielt ansprechen.

Thomas W. Schmitt, Landesvorsitzender der LSU Saar und Bundespressesprecher der LSU koordiniert zusammen mit den Mitgliedern der NRW-LSU Benjamin D. Thomas und Arun Dasgupta die mittlerweile zehnköpfige Arbeitsgemeinschaft. Das Kernanliegen Ihrer Arbeit bringen Sie wie folgt auf den Punkt: „Wir müssen stärker leben was wir fordern. Diskriminierung fängt bereits bei der Sprache an. Oft sind falsche Worte noch nicht mal böse Absicht. Ob diese nun von heterosexuellen Menschen gegenüber lesbischen, schwulen, bi-, trans- oder intersexuellen Menschen (LSBTIQ) geäußert werden oder auch untereinander, innerhalb der LSBTIQ-Community gebraucht werden. Allen muss bewusst sein, dass Beleidigungen oft in der Ausdrucksweise liegen. Nicht selten werden sie auch bewusst gebraucht, wenn sich Menschen gegenüber Anderen, die ihnen nicht passen, besser stellen oder sie herabsetzen wollen. Mangelnder Respekt, soziale Ausgrenzung, bis hin zu offener Diskriminierung sind die Folgen, die leider auch innerhalb der LSBTIQ-Community mittlerweile zum Alltag gehören.“ Das zeigt, dass auch viele Ihrer Vertreterinnen und Vertreter, die selbst von Anderen Respekt, Toleranz und Akzeptanz einfordern nicht davor gefeit sind andere auszugrenzen. Begriffe wie „Kampflesbe“ oder „Schwuchtel“ sind unrühmliche Beispiele, wie sich auch innerhalb der Community abwertende Worte gewohnheitsmäßig Bahn brechen können. „Vielleicht, weil man als Angehöriger der Gemeinschaft, der sich selbst solcher Worte bedient oder ermächtigt, nicht mehr richtig reflektiert, wie und in welcher Intensität Andere diesen Wortgebrauch empfinden und welche Folgen das für deren Selbstwertgefühl hat.“, sagt Kathrin Schmidt, die Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der LSU ist und derzeit ihre Bachelor-Arbeit im Bereich Soziale Arbeit zum Thema Diskriminierung von LSBTIQ schreibt. 

Aber es geht nicht nur um abwertende Worte. AG-Mitglied Miriam Kempte von der hessischen LSU stößt sich als Frau vor allem an Folgendem: „In den Kommentarspalten sozialer Medien taucht immer öfter der Begriff TERF auf – damit ist trans ausschließender radikaler Feminismus gemeint. Prominentestes Beispiel ist Tennisstar und Feministin Martina Navratilova, die sich als eine der ersten offen lesbischen Spitzensportlerinnen überhaupt seit Jahrzehnten für LGBTI-Rechte einsetzt, was sie aber nicht davon abhält als TV-Kommentatorin gegen trans Frauen zu polemisieren. So hatte sie sich lautstark dafür ausgesprochen trans Frauen vom Frauentennis auszuschließen. Das ist leider kein Einzelfall, sondern findet durchaus öfters in der LSBTIQ-Community statt.“ Im Umgang miteinander geht es auch um diskriminierende Muster und Vorurteile, manchmal mitunter sexistisch oder gar rassistisch. Diese machen auch dort nicht Halt, wo doch eigentlich Kontakt, Nähe und Zuneigung gesucht wird:  In Dating- und Chat-Portalen oder sozialen Netzwerken der Community. Arun Dasgupta erklärt: „Viele organisieren fast ihr gesamtes Gesellschaftsleben vom (Sex-) Date bis hin zu Städtereisen über diese sozialen Communities. Nicht selten sind dort Profilbeschreibungen zur eigenen Person zu lesen, die andere Menschen ausschließen oder Ihr Anderssein in irgendeiner Form abwerten. Zum Beispiel, dass man keine Asiaten, Blacks oder Transen will, die Hautfarbe, die Körperform oder das Alter zum Ausschlusskriterium gemacht wird. Da gibt es schon gewisse Normvorstellungen und Perfektionsansprüche.“     

AG-Mitglied Klaus Lenarz vom Landesvorstand der LSU Rheinland-Pfalz ergänzt: „Letzteres trifft vor allem LSBTIQ im reiferen Alter oder LSBTIQ-Senior*innen. Dabei sind sozialer Rückzug,  Alleinsein bzw. Einsamkeit sowieso schon ein eher tabuisiertes Thema unserer Gesellschaft, vor allem wenn es um ältere Menschen geht. LSBTIQ-Senior*innen trifft das dann noch ein Stück mehr.“ Benjamin D. Thomas, der Landesvorsitzender des Netzwerks für Menschen mit Behinderung der CDU Nordrhein-Westfalen ist fügt hinzu: „Auch der Gesundheitszustand, irgendwelche Handicaps oder eine Behinderung führen oft zum bewussten oder unbewussten gesellschaftlichen Ausschluss. Mir ist es nochmal ein Anliegen das ganz gezielt bewusst zu machen. Menschen, die das betrifft werden in Gemeinschaften oft nicht richtig einbezogen, bleiben ein Stück weit außen vor. Ihre soziale Teilhabe ist dann nicht so wie bei Anderen gewährleistet. Gerade auch bei der Partnersuche in der LSBTIQ-Community ist es für Menschen mit Behinderung nicht so einfach. Hier werbe ich für mehr Offenheit und Sensibilität.“ Bundespressesprecher Thomas W. Schmitt fasst zusammen: “ Toleranz und Akzeptanz darf nicht nur von anderen gefordert werden, sondern muss im Alltag gerade auch in der Community erfahrbar werden. Das heißt: Wer um die anstrengende Vielfalt der gesamten Breite einer bunten Gesellschaft weiß, hat keine Lieblingsfarbe. Jeder ist daher jeden Tag aufgefordert auch mal Perspektiven aus einem fremden Farbspektrum einzunehmen und das zu leben was sie oder er selbst fordert. Auf Respekt und Toleranz müssen wir auch in den eigenen Reihen immer wieder Acht geben. Als LSU ist es uns darum wichtig Antidiskriminierungsarbeit in der LGBTIQ-Community nicht nur `nach Außen` zu betreiben, sondern uns auch bewusst der `Arbeit nach innen` zu widmen.“

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