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Jazz Festival St. Ingbert 2017: Ein Event mit einer ganz persönlichen Geschichte

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Es zählt seit langem zu den großen und wichtigen Kulturevents im Saarland, das St. Ingberter Jazz Festival. Begonnen hat es aufgrund der Initiative eines damals 22 Jahre „alten“ Mannes, der sich einen Traum erfüllen wollte: Jörg Jacob aus Rohrbach. Der nannte sich „Jay Jay Slowfinger“, seine Freunde riefen ihn „Hacker“, denn er spielte Piano und er war darüber hinaus vielseitig begabt und geschätzt; schrieb Kurzkrimis, Dokumentationen und Berichte in verschiedenen Publikationen. Durch seine Aktivitäten hatte er einen Rückhalt, ein Netzwerk würde man heute sagen, das ihn stützte.

„Er war schon immer ein bisschen ein Visionär.“ beschreibt Claudia Tussing ihren Bruder. Wir sitzen im Wohnzimmer des Hauses, in dem alles begann, in der Jakob-Stoltz-Str. 31 in Rohrbach. „Ende der 80er Jahre herrschte so etwas wie eine Aufbruchstimmung in St. Ingbert. Das Rendez-vous, das Eisler, die Schmidd. Für uns war es toll.“ schwärmt sie von der Zeit. In dieser Atmosphäre 1987 entstand bei dem jungen Jörg Jacob die Idee ein Jazz Festival zu organisieren. Er bediente zu der Zeit die Tasten in der Formation „Jampagner“ und war schon eine Bekanntheit in der Region. Entsprechend nutzte er seine Verbindungen, um dem Publikum ein breitgefächertes Programm anbieten zu können. Das erste Festival, Spielstätten waren das JuZ und das Café K, war ein Erfolg und Jörg Jacob legte 1988 nach. Gestärkt durch die vielen positiven Rückmeldungen und seinen enthusiastischen Freundeskreis gingen die Planungen in Richtung eines größeren Rahmens mit internationalen Stars.

Nach zwei erfolgreichen Jahren konnte er die Stadtverwaltung dazu gewinnen beim Festival einzusteigen und so konnten schon für die Veranstaltung im Jahr 1989 Größen wie Albert Mangelsdorff oder Ernst-Ludwig Petrowsky engagiert werden. Was nur wenige wissen: Jörg Jacob trug auch die finanzielle Last des Festivals, eine Bürde für ihn und seine Familie. Doch vor allem seine bald 85-jährige Mutter Elfriede stärkte ihm den Rücken. Sie blickt heute dankbar auf die Zeit zurück: „Jörg hat mir die Musik nähergebracht. Wir haben das Ganze mit ihm durchlebt und mit ihm gebangt.“ beschreibt sie die enge Verbindung zu ihrem Sohn.

Nach 4 Jahren übergab Jörg Jacob die Festivalleitung Ende 1990 an das St. Ingberter Kulturamt. Der finanzielle Druck und die vielfältigen Aufgaben, welche die Organisation eines solchen Events mit sich brachte, waren mit dem Erfolg so gewachsen, dass es  einfach für eine Einzelperson nicht mehr zu stemmen gewesen war. „Er hat das Festival bis zuletzt verfolgt und alles gesammelt und geordnet. Es war ein ganz wichtiger Bestandteil seines Lebens gewesen.“ stellte Claudia Tussing fest, die nach dem ihr Bruder 2006 verstorben war, im Elternhaus seine Unterlagen gesichtet hatte.

Es war eine Mischung aus Trauerarbeit und der Liebe zur Musik, die sie dazu bewegten sich – mit der Unterstützung Ihres Ehemanns und der drei Kinder  –im Arbeitskreis Jazz Festival für die Sache, die ihr Bruder begonnen hat, zu engagieren. Dort gibt es viele Mitstreiter, die helfen, dieses wichtige Stück Kultur in St. Ingbert aufrecht zu erhalten. Denn für eine Stadt wie St. Ingbert ist es keineswegs selbstverständlich Jahr für Jahr eine Veranstaltung dieser Güte auf die Beine zu stellen. Das gelingt nur, in dem viele Leute Ihre Zeit unentgeltlich zur Verfügung stellen, wie „die liebenswerteste Platzanweiserin der Welt“, Roselie Stiel, oder andere, die beispielsweise während der Tourismusbörse am eigenen Stand des Festivals Flyer verteilen und für Gespräche zur Verfügung stehen.    

Die Nachfolger von Jörg Jacob übernahmen den hohen Anspruch des Gründers. „Dabei hat jeder dem Festival seinen eigenen Stempel aufgedrückt.“ sagt Claudia Tussing und es fallen Namen wie Klemens Bott, Michael Krächan, Dr. Peter Kleiß oder Franz-Josef Zimmer. Viele andere Weggefährten wie Walter Gehring oder Gregor Weber, der für die Webseite des Festivals (www.jazz-experience.com) eine wundervolle Hommage in Gedenken an den „Hacker“ schrieb, helfen die Idee weiterzuführen.

Das gilt in gleicher Weise für das Kulturamt der Stadt St. Ingbert, wo Monika Flierl, Andrea Kihm und Stefan Folz vollen Einsatz weit jenseits irgendwelcher Dienstzeiten fahren. Denn neben der Pfanne ist das Jazz Festival das kulturelle Highlight der Stadt. Nicht umsonst wirbt das Saarland mit seiner Kampagne „Großes entsteht im Kleinen“ ausgerechnet damit. Das Festival hat sich zu einem Fixpunkt in der Jazz-Szene entwickelt. Menschen kommen aus allen Regionen der Republik nach St. Ingbert, um das Festival erleben zu dürfen. Auch die nahen Nachbarn aus Frankreich finden in den letzten Jahren immer öfter den Weg in die Weisgerber-Stadt.

Das liegt neben den Topstars auch daran, dass die Vielfalt Programm hat in St. Ingbert. „Jeder Abend ist anders“ beschreibt Claudia Tussing den Reiz der Veranstaltung. Und oft trifft man die Künstler nach dem Auftritt noch in der ein oder anderen Gastwirtschaft. „Ich habe zu vielen noch Kontakt.“ Freuen wir uns also auf geballte Musikfestspiele in der Jazz Metropole des Saarlandes. 

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