Der andauernde Skandal um die Sanierung und den Verkauf der Seniorenwohnanlage „Erich Ferdinand Bläse-Stiftung“ in St. Ingbert lässt die Wogen in der lokalen Politik weiterhin hochschlagen. Seit Dezember 2021 beobachtet die FDP-Jugend den Konflikt, der nun neue Fragen aufwirft, nachdem eine Schadensersatzklage gegen den ehemaligen Oberbürgermeister Hans Wagner vom Landgericht Saarbrücken abgewiesen wurde.
Julian Brenner, der Vorsitzende der Jungen Liberalen St. Ingbert, äußerte sich besorgt: „Wenn das Landgericht Wagner bestätigt, dass er keine Pflichtverletzung begangen und sogar im Sinne des Vereins gehandelt hat, dann müssen wir uns als Bürger von St. Ingbert fragen, welche Strategie hier im Rathaus verfolgt wird. Insbesondere angesichts der geplanten Investition von 110 Millionen Euro ist Transparenz absolut notwendig.“
Maximilian Walter, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Liberalen, unterstrich diese Bedenken: „Bei der ‚Bläsehaus‘-Affäre müssen wir berücksichtigen, dass jede Wohnung sowohl behinderten- als auch seniorengerecht gebaut wurde und das Gebäude erst wenige Jahre alt ist. Auch die ausgezeichnete Energiebilanz des Hauses durch PV-Anlagen und Wärmepumpen muss in die Bewertung des Verkehrswertes einfließen. Unter Berücksichtigung der hervorragenden Lage und der kontinuierlich steigenden Immobilienpreise in den letzten Jahren erscheint der Verkaufspreis von 1,2 Millionen Euro deutlich zu niedrig. Diese Meinung teilen nicht nur wir Jungen Liberalen, sondern auch viele engagierte Bürger.“
Vor diesem Hintergrund fordern die Jungen Liberalen eine lückenlose Aufklärung rund um den Verkauf des ‚Bläsehauses‘. Brenner unterstreicht: „Das Ziel eines Oberbürgermeisters sollte nicht sein, eine undurchsichtige und dubiose Schlammschlacht gegen seinen Vorgänger zu führen.“ Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Stadtverwaltung auf diese Forderungen reagieren wird.
