StartPanoramaLandeselternvertretung der Gymnasien: Wenn im Kulturministerium die Bildung fehlt

Landeselternvertretung der Gymnasien: Wenn im Kulturministerium die Bildung fehlt

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„Wenn im Kulturministerium die Bildung fehlt, ist das tragisch. Wenn es im Bildungsministerium allerdings selbst an Grundlagenwissen in Empirik und Statistik fehlt, ist das eine Bankrotterklärung“, sagt Katja Oltmanns, die Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV Gym). „Das Ministerium für Kultur und Bildung weist derzeit mehr Planlosigkeit auf statt eines tatsächlichen Masterplans, wie es mit der Bildung im Saarland weitergehen kann.“

Die Landeselternvertretung der Gymnasien vertritt die Eltern von über 24.000 Gymnasiasten und Gymnasiastinnen im Saarland und ist die einzige durch das Schulmitbestimmungsgesetz legitimierte Interessenvertretung der Erziehungsberechtigten.

„Die vom Ministerium als großer Wurf propagierte Online Schule Saar (OSS) erweist sich mehr und mehr als Rohrkrepierer. Die als zuverlässig geschilderte Plattform war in dieser Woche nahezu komplett überlastet und häufig nicht erreichbar“, berichtet Stellvertreter Cordier über wütende Rückmeldungen aus Elternkreisen. „Außerdem liegen uns Aussagen von Lehrerinnen und Lehrern vor, die nur mit der OSS arbeiten wollen, wenn es eine ausdrückliche Dienstanweisung dazu gibt.“ Ein Austausch über die an verschiedenen Schulen gefundenen und funktionierenden Lösungen wurde seitens des Ministeriums nie gesucht, nur vorgegaukelt.

Spätestens seit Familienministerien Giffey (SPD) am Montag in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ gefordert hat, dass man jede Woche aufs Neue überprüfen müsse, wie viele Kinder man in die Schulen lasse, hätte das für Bildung im Saarland zuständige Ministerium seine Planungen bis zu den Sommerferien überdenken müssen. Nach Zahlen der John-Hopkins-Universität gab es im Saarland am Montag nur noch 60 Covid-Infizierte. „Es ist inakzeptabel, dass beispielsweise die Klassenstufe neun bis zu den Ferien gerade einmal fünf Unterrichtstage haben soll. Denn trotz aller Bemühungen vieler Lehrerinnen und Lehrer ist der Fernunterricht nicht im Ansatz eine Alternative zum Präsenzunterricht“, so Oltmanns. Seitdem die Leistungsbewertung ausgesetzt wurde und alle Schüler in die nächste Klassenstufe verschoben werden sollen, hat die LEV Gym eine deutlich geringere Motivation der SuS wahrgenommen. An vielen Standorten beteiligen sich weniger als die Hälfte der SuS an den Online-Angeboten. „Woher das Ministerium seine positiven Rückmeldungen erhält, erschließt sich uns nach den uns vorliegenden Beschwerden nicht“, so Oltmanns weiter, „außerdem fehlen uns die Perspektiven, wie sich die Ministerin die Beschulung nach den Sommerferien vorstellt.“

Dass man beim Ministerium offenbar nicht mehr Herr der Lage ist, beweist die Reaktion auf eine Landtagsanfrage der Linken. Darin bezeichnet das MKB die im Herbst von der LEV Gym durchgeführte Umfrage, an der sich die Erziehungsberechtigten von fast 7.500 SuS beteiligt hatten, als „nicht repräsentativ“.

Ein Affront gegen das ehrenamtliche Engagement und die nachvollziehbare und objektiv nachweisbare Validität der Befragung. Das Bildungsministerium zeigt sich weder interessiert an den Meinungen der Gymnasialeltern noch an deren Forderungen“, kritisiert Oltmanns. „Das Ministerium hat – wie übrigens auch die SPD-Landtagsfraktion – Einladungen zum Austausch über die Befragung nicht wahrgenommen.“ Dass man sich – ebenfalls als Reaktion auf die Linken-Anfrage – hinter der sogenannten „Expertenkommission“ verschanzt, zeigt das Desinteresse an ehrlicher Kooperation. „Die Kommission ist eine Farce.  Sitzungen fanden kaum und unter der neuen Hausspitze überhaupt nicht statt. Diskussionen wurden vom früheren Bildungsminister im Keim erstickt, stattdessen nicht abgestimmte und darum nicht tragbare Papiere verfasst“, schildert Oltmanns den traurigen Zustand einer im Koalitionsvertrag festgeschriebenen und von der Grundidee lobenswerten Einrichtung.“ Ob und wann es nochmals eine Sitzung dieser sogenannten Expertenkommission geben wird, ist derzeit völlig offen. Auch wenn der Anschein erweckt werden soll, dass die LEV Gym an Entscheidungen beteiligt würde, indem man sie an Telefonkonferenzen teilhaben lässt, erweist sich dies als Trugschluss, da auf deren Einwände und Vorschläge in keiner Weise eingegangen wird. Damit wird jede Form von Beteiligung konterkariert und ist ein Beteiligungsplazebo.“

Stattdessen wird derzeit stringent vom MKB an der weiteren Aushöhlung von gymnasialen Bildungsinhalten und Leistungsvorgaben gearbeitet. „Statt die Chancen in der Krise zu ergreifen, geht die Ministerin weiter auf bildungspolitischen Tiefflug. Es drängt sich der Eindruck auf, das SPD-geführte Bildungsministerium möchte aus dem Gymnasium eine achtjährige Gemeinschaftsschule machen, anstatt auf eine wirkliche Verbesserung der Bildungspolitik und Bildungsinhalte zu setzen.“

Die LEV Gym setzt auf einen fairen, sachlich fundierten Austausch. Dieses Angebot tritt man Seitens des Ministeriums offenkundlich mit Füßen.

Gez.  Vorstand LEV Gymnasien

Katja Oltmanns und Patric Cordier

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