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Margarethenkirche erhält Jakobsmuschelstein und Infotafel

Den Sternen ganz nah: Pfarrer Stefan Werner (2.v.l.), der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Sankt Wendel, Friedbert Becker, die Leiterin der Tourist-Information Sankt Wendeler Land, Dr. Martina Scheer, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und der Regionalgruppensprecher der St. Jakobus-Gesellschaft, Jakob Patuschka, freuen sich über einen weiteren Anlaufpunkt auf dem Sternenweg. Foto: Peter Lupp/Regionalverband

Protestantische Kirche als Zeugnis der mittelalterlichen Baukultur ausgezeichnet

 

Im Rahmen des Projektes „Sternenweg/Chemin des étoiles“ erhielt die protestantische Margarethenkirche in Niederkirchen im St. Wendeler Land eine Jakobsmuschel sowie eine Infotafel auf Grund ihrer mittelalterlichen Bauausstattung. Beides wurde durch den Schirmherrn des Projektes, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, zusammen mit Pfarrer Stefan Werner, dem Ersten Kreisbeigeordneten Friedbert Becker und dem Regionalgruppensprecher der St. Jakobus-Gesellschaft, Jakob Patuschka, eingeweiht. Niederkirchen liegt im Einzugsbereich der Route von Mainz in Richtung Tholey – Saarbrücken – Metz der europäischen Wege der Jakobspilger und etwa 2,5 Kilometer vom gekennzeichneten Weg durch St. Wendel entfernt.

 

Der älteste Teil der Margarethenkirche stammt aus dem neunten bis zehnten Jahrhundert. Hierbei handelt es sich um das romanische Untergeschoss des Turms und ein Raum mit Tonnengewölbe an der Nordseite, der heute als „Taufkapelle“ bezeichnet wird. Im 16. Jahrhundert erhielt der Turm durch ein vorragendes Obergeschoss mit Spitzhelm eine Aufstockung im spätgotischen Stil. Im Innern des Turms befinden sich zwei Glocken aus dem Jahr 1414. Das Innere der Kirche ist geprägt durch das spätgotische Netzgewölbe und die grotesken Masken, die bei einigen Gurtbögen der Gewölbe als Konsolenfiguren dienen. An den Schlusssteinen der Gewölbe sind symbolische Motive erkennbar. So finden sich darunter der Pontifikalschuh, mehrere Motive zum Johannes Evangelium und eine sich nach einem Ring ausstreckende Hand. Letztes Motiv befindet sich auch an der Außenwand des Chores. Im südlichen Langhaus sind die spätgotischen Fenster mit ihrem kompletten Maßwerk erhalten.

 

Das gemeinnützige Projekt „Sternenweg/Chemin des étoiles“ des Regionalverbands nimmt grenzüberschreitend die Jakobswege in Teilen des Saarlandes, der Pfalz, Lothringens und des Elsass in den Blick. Entlang der verschiedenen Routen werden Zeugnisse der mittelalterlichen Baukultur erfasst und mit einer steinernen Jakobsmuschel geschmückt. Alle Jakobsmuschelsteine wurden im Rahmen von berufsbildenden Maßnahmen von jungen Menschen aus Saarbrücken gefertigt. Das Sternenweg-Projekt des Regionalverbands liefert ein einfaches Modell, wie sich benachbarte Regionen und Kommunen heute auf der Basis kulturgeschichtlicher Ankerpunkte vernetzen lassen.

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