StartSaar-Pfalz-KreisSt. IngbertSchüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums bringen Stolpersteine und Geschichten zum Leuchten

Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums bringen Stolpersteine und Geschichten zum Leuchten

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St. Ingbert. Mit großer Hingabe und feinem Gespür für Geschichte haben Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) in St. Ingbert ein starkes Zeichen des Erinnerns gesetzt. Im Rahmen der Aktion „Licht an!“ reinigten sie Stolpersteine im Stadtgebiet, recherchierten die Lebenswege jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger – und gaben der Vergangenheit ein Gesicht.

Erinnerung, die unter die Haut geht

Initiiert wurde das Projekt von Eva Bacher in Kooperation mit dem Stadtarchiv St. Ingbert. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur die Stolpersteine selbst, sondern auch die Biografien der Menschen, an die sie erinnern. Die ausführliche Dokumentation über alle 52 Stolpersteine, die von dem ehemaligen Stadtarchivar Dieter Wirth erstellt wurde, diente als optimale Ergänzung für Schülerinnen, Schüler und Interessierte.   

Einen besonders eindrucksvollen Moment erlebten die Gäste bei der Rede von Niko Becker, dem 94-jährigen ehemaligen Geschäftsführer der Brauerei Becker. Mit bewegenden Worten schilderte er als Zeitzeuge seine Erinnerungen an jüdische Nachbarn in der Kaiserstraße – allen voran Fritz Bär, der trotz drohender Gefahr in St. Ingbert blieb, um Kindern das Bild jüdischen Lebens zu erhalten.

Auch Ortsvorsteherin Irene Kaiser zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen: „Durch Eure Nachforschungen und Euren Arbeitseinsatz habt Ihr diese Steine zum Sprechen gebracht – und damit ihre Geschichten zum Leben erweckt.“ Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin des Stadtarchivs, würdigte die Kooperation mit dem AMG: „Durch das Polieren wurden die Steine nicht nur sichtbar, sondern auch die Menschen dahinter – ihre Geschichten, ihr Leben.“

Im Kulturhaus der Stadt präsentierten die Jugendlichen ihre Ergebnisse in einem Gallery Walk – anschaulich, kreativ und eindrucksvoll. Den musikalischen Abschluss bildete ein Klezmer-Konzert mit Helmut Eisel und Juan-Pablo Gonzalez-Tobón. Musik und Erinnerung verbanden sich dabei zu einem besonderen Erlebnis.

Als besonderes Highlight zum Abschluss überreichte Stefan Ricci von der Kreissparkasse St. Ingbert den Gruppen mit den am besten renovierten Stolpersteinen jeweils einen 50-Euro-Gutschein – als Wertschätzung für das herausragende Engagement.

Gemeinsam gegen das Vergessen

Die Aktion „Licht an!“ ist mehr als ein Schulprojekt. Sie ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie junge Menschen mit Empathie, Kreativität und Tatkraft das Erinnern in die Gegenwart holen – und damit ein starkes Zeichen gegen das Vergessen setzen. Das zeigen auch eindrücklich die Gedanken, die die Schülerinnen und Schüler in ein „Erinnerungsbuch“ eintragen konnten. Folgende Sätze sind dort zu lesen: „Das Thema wurde viel realer und fühlt sich präsenter an als davor.“ „Die Aktion zeigt nochmal deutlich, wie wichtig es ist, sich gegen Hass, Hetze und Rassismus zu wehren, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“ „Die Judenverfolgung liegt gar nicht so weit zurück wie gedacht. Die Aktion „Licht an“ hat einen guten Einblick in die Wichtigkeit des Themas gebracht.“

Rückblickend ist Eva Bacher mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Tatsächlich haben das händische Polieren, das Erforschen und Vorstellen vor Fremden bei den Jugendlichen zu einer Form der Erkenntnis geführt, die ansonsten etliche Schulstunden in Anspruch genommen hätte.

Die Schülerinnen und Schüler freuten sich mit ihrer Lehrerin Eva Bacher (re.) und Schulleiterin Heike Scholz (li.) über die Gutscheine der KSK, die von Filialleiter Stefan Ricci (Bildmitte) überreicht wurden. - Foto: Thomas Bastuck
Die Schülerinnen und Schüler freuten sich mit ihrer Lehrerin Eva Bacher (re.) und Schulleiterin Heike Scholz (li.) über die Gutscheine der KSK, die von Filialleiter Stefan Ricci (Bildmitte) überreicht wurden. – Foto: Thomas Bastuck

Finanziell unterstützt wurde das Projekt von Rotary-Club, Lions-Club und der Kreissparkasse St. Ingbert.

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