Saarbrücken. Die SPD-Landtagsfraktion setzt ihre gesundheitspolitische Initiative zur Stärkung der geschlechtersensiblen Medizin im Saarland fort. Nach einem bereits im Frühjahr 2025 eingebrachten Antrag zur Enttabuisierung von Endometriose und zur Förderung geschlechtsspezifischer Versorgung wurde nun eine öffentliche Anhörung im zuständigen Ausschuss beschlossen. Ziel ist es, weitere Impulse für eine bessere gesundheitliche Versorgung insbesondere von Frauen zu gewinnen.
Florian Schäfer, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, betont: „Geschlechtersensible Medizin ist kein Nischenthema, sondern eine Frage der medizinischen Qualität. Wer ernst nimmt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Symptome, Krankheitsverläufe und Therapiebedarfe haben, muss das auch in Forschung, Ausbildung und Versorgung abbilden.“ Ziel sei es, eine bestmögliche Behandlung für alle Menschen im Saarland sicherzustellen – unabhängig vom Geschlecht.
Ein zentraler Schwerpunkt der geplanten Anhörung wird auf dem Thema Endometriose liegen. Die chronische Erkrankung betrifft Millionen Frauen in Deutschland, bleibt jedoch häufig unerkannt oder wird erst spät diagnostiziert. Christina Baltes, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und dennoch für viele Betroffene ein unsichtbares Leiden. Es braucht mehr Forschung, bessere Aufklärung und vor allem: eine wohnortnahe, spezialisierte Versorgung.“
Bereits mit dem im März beschlossenen Antrag hatte die SPD wichtige Weichen gestellt: unter anderem für eine systematische Erhebung geschlechtsspezifischer Gesundheitsdaten im Saarland, für eine stärkere Berücksichtigung der Thematik in der Ausbildung von Gesundheitsberufen sowie für eine Bundesratsinitiative zur Entstigmatisierung von Endometriose.
In der nun beschlossenen Anhörung sollen Vertreterinnen und Vertreter aus medizinischer Praxis, Forschung, Verbänden und Selbsthilfegruppen zu Wort kommen. Die SPD-Fraktion erhofft sich davon konkrete Anstöße für Maßnahmen, die zu einer besseren gesundheitlichen Versorgung von Frauen im Saarland beitragen können.