Schwere Unfälle! Systemrisiko Kipper? Ein Interview mit Ewald Kurt Wagner über technische Alternativen

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ZEL Titelbild SAARNEWS INTERVIEW 06.08.17 e1502035512584
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Vor dem Hintergrund des schlimmen Unfalles in Sulzbach, über den wir in unserer Oneline Ausgabe von SAARNEWS am 03.08.2017 berichtet haben,

(https://www.saarnews.com/index.php/2017/08/03/lkw-klemmt-unter-bahnbruecke-in-sulzbach/)

führten wir ein Interview mit dem Erfinder und Unternehmer Ewald Kurt Wagner aus St. Wendel.

Herr Wagner weist seit Jahren auf die unfallträchtigen Kippsysteme hin. Durch Unfälle mit Kippern und Aufbauten auf LKWs sterben jedes Jahr viele Fahrer und Verkehrsteilnehmer. Millionenschäden entstehen an Brücken, Oberleitungen und Gebäuden. Klicken Sie auf den Link “Kipperunfälle“, um mehr zu erfahren.

Die Alternative ZEL zum Kipper entwickelt von Ewald Kurt Wagner:

Kontaktadresse:

Ewald Wagner ,
In der Au 7,
66606 St. Wendel
wagner@patente-sachen.de
Telefon: 06854802039
Mobil 017688151552

SAARNEWS-Interview mit dem Erfinder:

SAARNEWS:

Herr Wagner; was geht ihnen durch den Kopf, wenn Sie dieses Bild des gestrigen Unfalls betrachten. War dieser Unfall vermeidbar?

Ewald Kurt Wagner:

Ja! Solange Schüttgüter gekippt werden wird es diese Art von Unfällen geben, bei denen Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer verletzt oder sogar getötet wurden.

SAARNEWS:

Herr Wagner, können Sie uns kurz das Wirkungsprinzip des von Ihnen entwickelten ZEL-Systemes vorstellen. Was waren Ihre Grundüberlegungen bei Beginn der Entwicklungsarbeiten?

Ewald Kurt Wagner:

Das ZEL-System ist ein System, dass es ermöglicht, auf eine einfache und effiziente Weise, Schüttgüter sämtlicher Arten horizontal zu entladen ohne zu kippen. Dank seines speziellen Aufbaus benötigt das ZEL kein konventionelles Chassis mehr, was zu einer deutlichen Reduzierung des Gewichtes führt und gleichzeitig eine höhere Nutzlast ermöglicht. Weiterhin ist es aufgrund seiner einfachen Konstruktion in sämtliche Mulden oder BDF-Container einbau- und nachrüstbar.

Wie immer kommen die meisten Ideen für eine Erfindung aus der Praxis.

Ich bin selber mit mit einem Kippfahrzeug auf einer Baustelle beim Abkippen umgefallen. Aus diesem Grunde machte ich mir Gedanken, wie man das verhindern kann.

SAARNEWS:

Das von Ihnen entwickelte ZEL System ( ZEL steht für Zugentladersystem) benötigt keine aufgebauten Kräne und Kipper-Aufbauten, die ,wenn nicht richtig eingefahren, große Personen-und materielle Schäden anrichten können. Ist dieser Sicherheitsaspekt überhaupt ein Kaufentscheidungsfaktor bei den öffentlichen und privaten Unternehmen, oder bleibt man lieber bei den alten Kippsystemen und nimmt die potentielle Unfallgefahr in Kauf?

Ewald Kurt Wagner:

Wenn ein Unternehmer ein Schüttgutfahrzeug kauft, fragt er meist zuerst nach dem Leergewicht des Fahrzeugs. Je weniger Eigengewicht umso mehr Nutzlast, umso mehr Gewinn. Nach der Sicherheit wird weniger gefragt, da er bis heute kaum eine Alternative hat. Wie schon erwähnt braucht der ZEL kein Kipperchassis und ist aus diesem Grund etwa 1 Tonne leichter als ein baugleicher Kippauflieger. Allein das wäre schon ein Kaufgrund.

Seit einiger  Zeit stehe ich schon in Verbindung mit der BG für Fahrzeughaltung in Hamburg. Die schrieben mir zu diesem Thema folgende Sätze. Wir haben folgendes und hauptsächliches Unfallgeschehen in Verbindung mit Kippfahrzeugen:

  • Umkippen auf Baustellen, Deponien, etc.
  • Stromschlag und teilweise Abbrennen der Fahrzeuge beim Abkippen unter Stromleitungen.
  • Hängenbleiben an Brücken durch nicht abgesenkte Mulden.
  • Abreißen von Schilderbrücken auf Autobahnen und Bundesstraßen.
  • Abreißen von Fußgängerüberwegen.

All diese Unfälle könnten vermieden werden, wenn die Branche auf ein Entladesystem umstellen würde, die ein Kippen vermeiden.

Dieser Satz stammt von Herrn Dr. Ruff Leiter des Sachgebiets der BG für Verkehrswirtschaft. Zu einem weiteren Kaufentscheid könnten BGs und Sachversicherer beitragen, wenn die Versicherungsprämien für diese Art von Fahrzeugen herabgesetzt würden.

SAARNEWS:

Herr Wagner, Sie sind Mitglied in dem sehr lebendigen Erfinderclub SIGNO-1-SAAR in St. Wendel. Sie nehmen auch regelmäßig an den monatlichen Sitzungen teil. Ist der Erfinderclub und der dort stattfindende Gedankenaustausch eine Hilfe.

Ewald Kurt Wagner:

Ich gehe jeden Monat gerne zu dem Treffen im Erfinderclub. Es werden viele Ideen vorgestellt und diskutiert. Hauptsächlich geht es in Richtung Umweltschutz, Energiegewinnung, Unfallschutz und viele andere Dinge. Oftmals werden zu den einzelnen Themen Arbeitsgruppen gebildet. Im Erfinderclub entstehen viele Ideen die leider an der Durchführung scheitern weil kein Geld zur Verfügung steht.

Obwohl im Erfinderclub viele pensionierte Ingenieure sind wird er von der Politik und der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.

SAARNEWS:

Unsere Landesregierung, Politiker und Institutionen sagen in Sonntagsreden Unterstützung für Innovationen im Rahmen der Wirtschaftsförderung zu. Wie sieht das im Tageslicht aus? Erreicht die Unterstützung überhaupt den einzelnen Erfinder und oder ist die Förderung verbunden mit einem Bürokratiemonster, einem undurchdringlichen Berg von auszufüllenden Dokumenten, so das man es besser lässt?

Ewald Kurt Wagner:

Das Europatent (seit 12. Monat 2015), sowie der Prototyp, haben ich in Eigeninitiative mit viel Arbeit und Geld hergestellt. Als Einzel-Erfinder bekommt man kein Geld für sein Patent. Nur in Verbindung mit einem Unternehmen, welches die Idee verwirklicht, kann es zu einem Zuschuss von der IHK kommen. Der Erfinder bekommt vom Zuschuss keinen Euro.

Die Mitarbeiter der Saaris eine Institution des saarländischen Wirtschaftsministeriums haben sich für meine Idee eingesetzt. Ein Mitarbeiter hat mir mit einigen Firmen ein Kontakt hergestellt, den wir auch wahrgenommen haben.

Wenn es dann um die Bedingungen, den Aufwand und den Papierberg ging, an die die Fördergelder gebunden waren, lehnten die Firmen ab.

Nach langem Suchen habe ich eine Fa. aus Bayern gefunden mit der ich einen Lizenzvertrag abgeschlossen habe, der aber bis heute noch keinen Erfolg hatte.

SAARNEWS:

Herr Wagner, wir bedanken uns für das Interview.

Im August 2017 Rainer Kuhn

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