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Lesung mit Alphonse Walter

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St. Ingbert. Wenn ein Erfolgsroman aus dem 19. Jahrhundert, ein gestandener Theatermann und erprobter Sprachvirtuose sowie starkes Interesse an Kunst und Kultur unserer französischen Nachbarn aufeinander treffen, ist von vorn herein für ein starkes Publikumsinteresse gesorgt. Das war der Fall, als die Neuübersetzung des Bestsellers „Freund Fritz“ in der St. Ingberter Stadtbibliothek präsentiert wurde. 

Verleger Andreas Schorr freute sich sichtlich, das Auditorium in das Konzept des Literaturfestivals „erLesen!“ einzuführen und Alphonse Walter, den Schöpfer dieser viel beachteten Neugestaltung, vorzustellen. ILF-Sprecher Jürgen Bost skizzierte Leben und Schaffen des Phalsbourger Autorenduos und hob den republikanischen und toleranten Geist ihrer volkstümlichen Romane hervor. Emile Erckmann (1822-1899) und Alexandre Chatrian (1826-1890). haben einen festen Platz in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und finden bis heute ein Publikum.

Dann kam die Stunde Alphonse Walters. Der 1946 geborene Autor, Übersetzer und Theatermacher lebt in den lothringischen Vogesen. Er ist Gründer und Leiter des „Lothringer Theaters“, verfasste mehrere Mundartstücke und brachte Klassiker wie Molière, Brecht, Thoma und Euripides auf Lothringisch auf die Bühne. Als Schauspieler wirkt er auch in deutschen Gruppen mit und bezeichnet sich selbst als „Sprach- und Kulturschmuggler an der Grenze“.

Souverän führte der Übersetzer in das behagliche Dasein und die strikten Lebensregeln des vermögenden Fritz Kobus ein, beschwor üppige Schlemmergelage und wohlgefüllte Weinkeller vor den Zuhörern herauf. Sorgfältig setzte er sein darstellerisches Geschick, Mimik und Gestik ein und wiederholte mehrfach seine beruhigende Versicherung: „Noch ist weiter nichts passiert.“ 

Das ändert sich, als der Zustand der Verliebtheit von einem Hagestolz Besitz ergreift, der sich lieber tausend Mal aufhängen würde als zu heiraten. “ Jetzt kommt es!“, so Walter, der den in Liebeswirren versinkenden Fritz mehr spielt und lebt, als nur Textpassagen zu zitieren. Das Publikum zeigte sich hingerissen von seiner schauspielerischen Präsenz und durfte zum Schuss der Romanpräsentation immerhin die Gewissheit mit nach Hause nehmen, dass sich der vermögende Rentier und die wesentlich jüngere Tochter des Pächters seines Meisenthaler Anwesens am Ende doch noch kriegen. Lang anhaltender Applaus war sein Dank. 

In dem sich anschließenden Publikumsgespräch ging es vor allem um die geografische Situierung der Erzählorte, die sprachliche Gestaltung mit ihrem Dreiklang von Hochdeutsch, Französisch und Mundart, den persönlichen Bezug des Übersetzers zu diesen vielgelesenen Texten seiner Kindheit sowie den Stellenwert der Regionalsprachen im Osten Frankreichs. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte ILF-Sprecher Jürgen Bost seinem Gast und kündigte als nächste Lesung einen Abend mit Karl-Heinz Ott aus Freiburg an, der am Mittwoch, dem 15. Mai 2019, in der St. Ingberter Stadtbücherei seinen aktuellen in Wales angesiedelten Erfolgstitel  vorstellen wird.

In seinem Roman „Und jeden Morgen das Meer“ skizziert Karl-Heinz Ott das Leben einer Frau nach dem Selbstmord ihres Mannes. Voller Präzision und Details gelingt ihm eine subtile Parallelmontage aus Erinnerungen und ihrem derzeitigen Dasein am Meer.

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