St. Wendel. Der St. Wendeler Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr Corona-bedingt abermals nicht stattfinden und auch der traditionelle Neujahrsempfang fällt in Anbetracht der stark steigenden Infektionszahlen im kommenden Jahr aus. Nach Beratungen des Krisenstabs sagte Bürgermeister Peter Klär die beiden beliebten Veranstaltungen am Donnerstag ab.
„Das ist eine bittere Nachricht für alle Beteiligten, vor allem für die Standbetreiber, die bereits Personal eingestellt und Waren gekauft haben“, sagt Klär. „Und auch für den St. Wendeler Einzelhandel und die Gastronomie ist dies ein herber Schlag, denn der Weihnachtsmarkt ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Aber die Situation in den Krankenhäusern und die drastische Zunahme von Corona-Neuinfektionen lassen der Stadt keine Wahl. Bei den rasant steigenden Inzidenzen ist es nicht zu verantworten, eine Großveranstaltung mit tausenden von Besuchern durchzuführen, die sich auf engstem Raum „kuscheln“. Das ist moralisch nicht vernünftig und darüber hinaus das falsche Signal, gerade auch für alle Beschäftigten in den Kliniken, die an ihrer Belastungsgrenze arbeiten“, so Klär. Und eine Umsetzung mit 2 oder 3G ist in der Fußgängerzone nicht möglich. Eine Einzäunung des Marktgeschehens würde bedeuten, auch den Zugang zu diesen öffentlichen Straßen und den dort befindlichen Geschäften, Restaurants, Büros, Praxen, Wohnungen usw. zu reglementieren.
„Wir haben uns entschieden und lavieren nicht herum. Ich glaube, dass diese Klarheit von den Bürgern geschätzt wird. Es geht um Leben und Gesundheit. Alles andere hat sich dem unterzuordnen. Leicht gefallen ist mir diese Entscheidung trotzdem nicht. Wir tun dies schweren Herzens, hatten bereits alles vorbereitet, die Aufbauarbeiten hatten begonnen und das Programm stand. Gerne hätten wir diesen Weihnachtsmarkt durchgeführt. Doch ist die Veranstaltung aufgrund der aktuellen Lage nicht vertretbar. Wir möchten die sich dramatisch zuspitzende Situation um Corona nicht durch große Menschenansammlungen befeuern. Wir wollen den Markt nicht zum Ort der Neuansteckung und Weiterinfizierung werden lassen.“ Grundlage der Entscheidung sind auch die Zahlen in St. Wendel selbst, wo aktuell eine Inzidenz von ca. 220 herrscht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinkt und feiert, während auf den Intensivstationen Menschen um ihr Leben ringen.“
„Auch ein angedachter Alternativmarkt in der Mott ist aufgrund der aktuellen Lage nicht vertretbar. Wir hatten schon ein Konzept mit 3G, speziellen Kontrollen, Einlass- und Auslassregeln und Security, aber die Grundvoraussetzung dafür war immer die Frage, wie sich die Lage entwickelt“, erklärt Bürgermeister Peter Klär.
Quelle: Stadt St. Wendel