Saarbrücken – Ein Großaufgebot der Polizei, darunter auch Spezialeinheiten, hat heute Morgen in Saarbrücken einen 40-jährigen Mann festgenommen, der vor fast zwei Wochen aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler geflohen war. Der Mann war wegen Besitz von Betäubungsmitteln zu einer Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt worden.
Die Aktion in Saarbrücken war ursprünglich nicht direkt gegen den Flüchtigen gerichtet. Spezialeinheiten hatten eine Wohnung im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen den 35-jährigen Wohnungsinhaber durchsucht. Dabei trafen sie auf mehrere Personen, unter ihnen auch der gesuchte Strafgefangene.
Die Vorgeschichte des Vorfalls liest sich wie ein Krimi: Am 20. August konnte der Mann während des Freigangs im Innenhof der JVA Ottweiler fliehen. Dabei überwand er einen mit Nato-Draht gesicherten Zaun und kletterte über eine Außenmauer. Obwohl Wachleute versuchten, ihn aufzuhalten, gelang ihm die Flucht. Bei diesem gewagten Ausbruchsversuch zog sich der Flüchtige Verletzungen zu und verlor Teile seiner Kleidung.
Bereits einen Tag nach dem Ausbruch gingen bei der Polizei in Sankt Wendel Zeugenhinweise ein. Einige Bürger berichteten, dass sie am Abend des Ausbruchs einen spärlich bekleideten Mann mit blutenden Wunden und Schürfwunden gesichtet hatten. Ein weiterer Zeuge gab an, einen Anhalter, der der Beschreibung entsprach, zum Bahnhof in Sankt Wendel gefahren zu haben.
Die Ermittlungen führten schließlich zu einer Kontaktadresse in Saarbrücken. Die betreffende Wohnung wurde bereits am 23. August durchsucht, allerdings ohne Erfolg. Erst heute, am 1. September, konnte der Flüchtige dann dort festgenommen werden. Er wird nun der JVA Saarbrücken überstellt.