Saarbrücken – Alarmierende Zahlen von Kinderärztinnen und Kinderärzten im Regionalverband Saarbrücken sorgen derzeit für heftige bildungspolitische Debatten. Rund 20 Prozent der Schulneulinge weisen laut aktuellen Rückmeldungen keine Deutschkenntnisse auf. Auch landesweit zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Für die CDU Saar ist das ein eindeutiger Handlungsauftrag an das Bildungsministerium – und ein Beleg für gravierende Versäumnisse.
„Es ist absolut unverständlich, dass die Bildungsministerin das Problem weiter ignoriert“, kritisiert Jutta Schmitt-Lang, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion.
„Wir fordern seit langem vehement ein echtes Sprachförderkonzept, mit Überprüfung aller Vierjährigen. Nur so können wir gezielt vor der Einschulung fördern, wo Bedarf ist. Hamburg macht es erfolgreich vor. Die Ministerin hat stattdessen das erfolgreiche Programm ‚Früh Deutsch Lernen‘ zur Unzeit und ersatzlos gestrichen – dabei brauchen wir dringend gute Förderstrukturen.“
Neben dem Thema Sprachkompetenz nimmt die CDU auch den Übergang von der Kita in die Grundschule verstärkt in den Blick. Laut Schmitt-Lang müssten künftig auch motorische Auffälligkeiten und Konzentrationsschwächen, die ebenfalls stark zunehmen, systematisch aufgefangen werden.
Gleichzeitig fordert die CDU Saar eine grundsätzliche Neuausrichtung der Kitapolitik des Landes.
„Platzausbau, Verlässlichkeit und Qualität in der frühkindlichen Bildung muss endlich oberste Priorität haben, statt ausschließlich das Heil in der Beitragsfreiheit zu suchen“, betont Schmitt-Lang.
Die CDU will ihre Vorschläge auch parteiintern weiter konkretisieren.
„Wir brauchen den bildungspolitischen Richtungswechsel von Anfang an und machen das als CDU Saar auch zum Thema in unserem nächsten Landesausschuss am Mittwoch, den 11. Juni, im Bürgerhaus Dudweiler“, kündigt CDU-Generalsekretär Frank Wagner an.
„Dort wollen wir klare Parameter für diesen Richtungswechsel im Bereich frühkindliche Bildung, für den Übergang zur Schule und die Sprachförderung festlegen. Wir freuen uns über reges Interesse und einen intensiven Austausch.“