Der DFKR trat im Rahmen seiner 62. Plenarsitzung erstmals wieder in vollständiger deutsch-französischer Besetzung online zusammen.
Die französische Kulturministerin Frau Roselyne Bachelot-Narquin würdigte in ihrer Begrüßungsrede das Engagement des DFKR und betonte die Wichtigkeit seiner Ratschläge gerade jetzt, wo Frankreich am 1. Januar 2022 die rotierende EURatspräsidentschaft übernehmen wird.
„Die Arbeit des DFKR trägt zum Reichtum und zur Vitalität der kulturellen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern bei und wird unsere Überlegungen während der französischen Ratspräsidentschaft der Europäischen Union bereichern.“
Nach einem kurzen Rückblick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ging es in der Plenarsitzung zum einen verstärkt um die anstehende EU-Ratspräsidentschaft Frankreichs im Jahr 2022, die unter dem Motto „relance, puissance et appartenance“ steht.
Zum anderen diskutierten Ratsmitglieder und Vertreter*innen der Ministerien mit einschlägigen Expert*innen zu den Themen „Kulturgut und Rückgabe“ sowie „Nachhaltigkeit in der Kultur- und Kreativwirtschaft“.
Die Referent*innen waren:
- Corinne Hershkovitch, Anwältin, spezialisiert auf geistiges Eigentum, Kulturgut und
- Patrimoine
- Dr. Robert Peters, Auswärtiges Amt, Referat 603 – Multilaterale Kulturpolitik, EU,
- Europarat, UNESCO, Kulturgutschutz, Kulturgüterrückführung
- Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Theatertreffens der Berliner Festspiele
- Sandrine Beaujard-Vallet, Nachhaltigkeitsreferentin des Centre Pompidou, Paris
- Jacob Bilabel, Leiter des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit, Gründer der Green Music Initiative
Es hat sich in der Diskussion an vielen Stellen gezeigt, dass beide Themenkomplexe eng miteinander zusammenhängen. So wurden sowohl für die notwendige
Provenienzforschung im Rahmen von Kulturgütern als auch für die Implikation von Nachhaltigkeit im Kunst- und Kulturbetrieb Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie generell eine ausreichende personelle und finanzielle Infrastruktur gefordert. Weiterhin erscheint es dem DFKR gerade jetzt in Zeiten politischen Aufbruchs wichtig, das Bewusstsein für diese beiden Themen zu schärfen und aktiv die daran anknüpfenden Transformationsprozesse auf deutsch-französischer bzw. europäischer Ebene mitzugestalten.
Catherine Trautmann, französische Ko-Präsidentin des DFKR:
„In einem Kontext, in dem sich die Schwierigkeiten für alle Kulturschaffenden häufen, die mit der Gesundheitskrise, den Auswirkungen des digitalen Wandels und auch der Notwendigkeit, ihren Teil zum Klimawandel beizutragen, fertig werden müssen, hat der DFKR dank der Vorträge und des Austauschs mit den Referent*innen dieser Sitzung einmal mehr festgestellt, wie sehr die Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen beider Länder eine Quelle von Lösungen ist. Der Rat hat sich verpflichtet, mehrere der geäußerten Vorschläge an die neue Koalitionsregierung in Deutschland und an die französische EU-Ratspräsidentschaft weiterzuleiten.“
Dr. Florian Drücke, deutscher Ko-Präsident des DFKR:
„Zunächst gilt der Dank der französischen Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin, die uns in der heutigen Sitzung erste Einblicke in die Prioritäten der französischen Ratspräsidentschaft gegeben und damit den Austausch bereichert hat. Unsere Sitzung hat in der Folge einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig es ist, gerade bei Metathemen wie Nachhaltigkeit und Restitution von Kulturgütern, die deutschen und französischen Perspektiven abzugleichen. Der DFKR steht bereit, auch in diesen Feldern die deutschfranzösischen Beziehungen zu begleiten.“
Ein gekürztes Protokoll zur Veranstaltung wird in Kürze auf der Webseite des DFKR zu finden sein.
Quelle: Deutsch-Französischer Kulturrat
