Ingelheim/Saarbrücken. Funklöcher sind für viele Menschen ein alltägliches Ärgernis – gerade im ländlichen Raum. Bei der Digitalministerkonferenz (DMK) der Länder am Dienstag, 13. Mai, in Ingelheim (Rheinland-Pfalz) hat das Saarland einen Vorschlag eingebracht, der auf eine realitätsnähere Messung der Mobilfunkversorgung abzielt. Die Initiative fand breite Zustimmung: Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Bislang werden Mobilfunkmessungen häufig in drei Metern Höhe durchgeführt – eine Höhe, in der sich nur selten reale Nutzerinnen und Nutzer aufhalten. Digitalminister Jürgen Barke kritisierte diese Praxis deutlich: „Funklöcher sind einfach ein Ärgernis, das die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag behindert. Wir müssen hier eine solide Grundlage zur Lösung des Problems schaffen. Es klingt ja wie ein Witz, dass Messungen in drei Metern Höhe vorgenommen werden.“
Zukünftig solle es darum gehen, „ein flächendeckendes, realistisches Bild zu erstellen, welche Bereiche tatsächlich unterversorgt sind. Nur so können die Netzbetreiber und Anbieter auch tatsächlich die Versorgung im Kundeninteresse verbessern.“
Barke betonte, dass das Saarland in Sachen Mobilfunkversorgung bereits vergleichsweise gut aufgestellt sei. Dennoch gebe es nach wie vor Funklöcher, insbesondere in ländlichen Regionen. Ziel müsse sein, die Lebensrealität der Menschen stärker in den Mittelpunkt zu rücken und die Messmethoden entsprechend anzupassen.
Neben dem Antrag zur Mobilfunkmessung brachte das Saarland gemeinsam mit Hessen und Baden-Württemberg einen weiteren Vorschlag in die Konferenz ein: Er betrifft die wirtschaftlichen Potenziale der Quantentechnologien. Auch hier wurde der Antrag angenommen. Deutschland solle sich weiterhin stark in der interdisziplinären quantentechnologischen Forschung engagieren – ein Bereich mit enormem Zukunftspotenzial für Wissenschaft und Wirtschaft.
An der Digitalministerkonferenz nahm auch der neue Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Dr. Karsten Wildberger, teil. Minister Barke lobte den „gelungenen Einstieg“ des neuen Ministers und sicherte zu, dass der Länderkreis „sich weiterhin tatkräftig an der Implementierung einer leistungsfähigen Digitalisierung von Verwaltung und Gesellschaft sowie an der digitalen Souveränität Deutschlands beteiligen“ werde.