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Ein Jahr nach dem Pfingsthochwasser: Saarland zieht Bilanz zu Prävention, Wiederaufbau und Katastrophenschutz

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Ein Jahr nach dem verheerenden Pfingsthochwasser haben Umweltministerin Petra Berg und Innenminister Reinhold Jost eine umfassende Bilanz gezogen. Seit dem Extremwetterereignis wurden im Saarland zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Hochwasserprävention, Wiederaufbau und Katastrophenschutz umgesetzt. Die Landesregierung sieht das Land heute deutlich besser aufgestellt.

„Das Pfingsthochwasser jährt sich in den kommenden Tagen zum ersten Mal. Es hat uns im letzten Jahr in drastischer Art und Weise vor Augen geführt, welche Gefahren der Klimawandel mit sich bringt“, betonte Umweltministerin Petra Berg. Als Reaktion hatte sie den „Zukunftsplan Hochwasser“ mit dem Leitmotiv „Prävention maximieren, Schäden minimieren“ vorgestellt.
„Ziel war es, die Anstrengungen der letzten Jahre fortzuführen, den Hochwasserschutz im Land anzupassen und das Land zukunftssicher aufzustellen. Alle damals vorgestellten Maßnahmen sind in der Umsetzung, einige sind bereits fertiggestellt.“

Ein zentraler Punkt ist die Erhöhung der Förderung für kommunale Hochwasserschutzmaßnahmen. Durch eine Bedarfszuweisung des Innenministeriums wurde die Zuschussquote für bauliche Maßnahmen auf 90 Prozent erhöht. Ab dem 1. August 2025 wird zudem ein Hochwasserberater die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Konzepte unterstützen.

Die Hochwassermeldezentrale wird personell, räumlich und technisch modernisiert, ebenso wird das Messnetz im Land verdichtet. Kommunen arbeiten intensiv an ihren Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten (HSVK), viele haben diese bereits finalisiert oder befinden sich in der Bearbeitung. „Die restlichen Kommunen sind in Bearbeitung oder Vorbereitung eines HSVK und stehen mit uns in engem Austausch“, so Ministerin Berg.

Seit Mai 2024 wurden auch Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von HSVK-Workshops stärker eingebunden – mit besonderem Fokus auf Eigenvorsorge. Insgesamt verfügen inzwischen 36 Kommunen über Starkregengefahrenkarten, zusätzlich stehen neue Extremstarkregengefahren- und Gefahrenbewertungskarten im Geoportal zur Verfügung. Im März 2025 begannen außerdem die Arbeiten an einem landesweiten Starkregen-Frühwarnsystem.

Auch im Katastrophenschutz wurden massive Fortschritte erzielt. Das Innenministerium investiert aus dem Nachtragshaushalt 2024/2025 rund 11,5 Millionen Euro in Personal und Material. Fast 1,9 Millionen Euro flossen bereits in neue Ausstattungen für Strömungsretter, die am 9. Mai 2025 an mehrere Landkreise übergeben werden.

Aktuell befinden sich folgende Einsatzmittel in der Beschaffung:

  • 6 Wechselladerfahrzeuge
  • 6 hochgeländegängige Wechselmodulträger
  • 5 Gerätewagen Wasserrettung
  • 5 Teleskoplader
  • 5 multifunktionale Zentralachsanhänger
  • 6 technische Notstrom-Einheiten
  • 1 Hochleistungspumpsystem
  • 1 mobiles Hochwasserschutzsystem

Dabei handelt es sich um spezialisierte Technik für komplexe Einsatzlagen, etwa bei Starkregen oder Überschwemmungen. Bereits nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hatte das Saarland vorausschauend Fahrzeuge und Ausrüstung beschafft und im September 2024 an Einsatzkräfte übergeben.

Neben der technischen Ausstattung wurde auch personell aufgestockt: Das Innenministerium sowie die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule erhielten seit 2022 insgesamt zehn zusätzliche Stellen. Ein Neubau für die Schule in Homburg ist in Planung; ein Architektenwettbewerb wird in den kommenden Wochen ausgeschrieben.

„Diese Krise hat gezeigt, wie leistungsfähig unser Land sein kann – wenn wir zusammenstehen. Koordiniert, entschlossen und solidarisch. Über alle Verwaltungsebenen hinweg wurde vorbildlich zusammengearbeitet – das Saarland hat gezeigt, wie modernes Krisenmanagement geht“, erklärte Innenminister Reinhold Jost.
„Ich danke allen Einsatzkräften, Verwaltungsmitarbeitenden, Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern, die mit angepackt haben. Gemeinsam machen wir unser Land widerstandsfähiger – für morgen und übermorgen.“

Unmittelbar nach dem Pfingsthochwasser hatte die Landesregierung Soforthilfen in Höhe von mehr als 3,5 Millionen Euro bereitgestellt. Zur Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur werden aus dem Nachtragshaushalt zusätzlich 33 Millionen Euro Landesmittel sowie 2 x 5 Millionen Euro Bedarfszuweisungen eingesetzt. So können 93,15 Prozent der entstandenen Schadenskosten abgedeckt werden.

„Über alle Verwaltungsebenen hinweg wurde koordiniert und effizient zusammengearbeitet – ein Vorbild für Krisenmanagement in Deutschland. Wir haben versprochen die Kommunen nicht alleine zu lassen und haben verlässlich geliefert“, unterstrich Jost abschließend.

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