Die SV Elversberg hat im letzten Saisonspiel der 2. Bundesliga ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem hochverdienten 2:1-Auswärtssieg beim FC Schalke 04 krönt die Mannschaft von Trainer Horst Steffen eine sensationelle Spielzeit und zieht als Tabellendritter in die Relegation zur 1. Bundesliga ein. Gegner dort wird der 16. der Bundesliga, der 1. FC Heidenheim, sein. Für Schalke endete eine durchwachsene Saison mit einer weiteren Enttäuschung und dem 14. Tabellenplatz – begleitet von Pfiffen der Fans in der Veltins-Arena.
Die Elversberger erwischten den besseren Start in eine von Beginn an offene Partie. Nach einer Viertelstunde hatte Semih Sahin aus rund 23 Metern abgezogen und den Ball spektakulär in den Winkel gesetzt – der Treffer wurde jedoch nach VAR-Prüfung wegen Abseits in der Entstehung zurückgenommen. Nur wenige Minuten später war es dann aber so weit: In der 20. Minute schloss Lukas Petkov aus halbrechter Position wuchtig mit dem linken Fuß ab. Der Ball schlug unter der Latte ein – Schalke-Keeper Heekeren sah bei dem nicht allzu platzierten Schuss unglücklich aus.
Die SVE blieb auch danach die tonangebende Mannschaft. Bis zur Pause verpasste Fisnik Asllani zweimal die Chance auf das 2:0: Erst zögerte er zu lange vor dem leeren Tor, dann wurde ihm ein Treffer wegen Abseits aberkannt. Auf der Gegenseite vergab Karaman die beste Schalker Chance nach einer Ecke, als Kristof im Elversberger Tor stark reagierte.
Gleich nach dem Wiederanpfiff sorgte Elversberg für die Vorentscheidung: Maurice Neubauer traf in der 47. Minute nach einem Pass von Petkov mit einem strammen Linksschuss ins lange Eck. Der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor – ein perfekter Start in die zweite Halbzeit.
Im Anschluss kontrollierte Elversberg das Spielgeschehen weitgehend, ohne offensiv zu überdrehen. Schalke agierte zwar bemüht, aber zu ideenlos. Erst in der Schlussphase kamen die Gastgeber durch einen Kopfballtreffer von Yassin Ben Balla (85.) nach einer Ecke zum Anschluss. Doch der Treffer kam zu spät, und Elversberg brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.
Während Schalke-Coach Jakob Fimpel den Umbruch für die neue Saison ankündigte, feierte Elversberg ausgelassen mit den rund 2.000 mitgereisten Fans. Der größte Wermutstropfen: Abwehrspieler Lukas Pinckert sah seine zehnte Gelbe Karte und wird im Relegations-Hinspiel am Donnerstag in Heidenheim fehlen.
Für die SVE ist der Einzug in die Relegation zur Bundesliga ein historischer Moment – nie zuvor stand der Klub aus dem Saarland so nah an der Erstklassigkeit. Am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) gastieren die Elversberger zunächst in Heidenheim, ehe am Sonntag das Rückspiel in der Ursapharm-Arena in Elversberg stattfindet. Der Traum von der Bundesliga lebt – und scheint, nach dieser Saison, keineswegs unrealistisch.

St. Ingberts Oberbürgermeister gratuliert zum Einzug in die Bundesliga-Relegation
„Herzlichen Glückwunsch an Trainer Horst Steffen und seine Mannschaft für diese tolle Saison und die besondere Leistung. Jetzt gilt es für das Relegationsspiel die Daumen zu drücken“, so der Rathauschef. In seiner Erklärung betont Meyer zudem den besonderen Einsatz der Vereinsführung: „Ein besonderer Dank geht an die Familie Holzer, die mit viel Herzblut den Verein erfolgreich aufgebaut hat.“
Die Euphorie ist nicht nur auf Elversberg beschränkt – die gesamte Region fiebert den anstehenden Relegationsspielen entgegen. Mit der SV Elversberg besteht erstmals die Chance, einen saarländischen Club in die höchste deutsche Spielklasse einziehen zu sehen.
Gleichzeitig richtet Dr. Meyer seine Aufmerksamkeit auch auf den 1. FC Saarbrücken, der in der 3. Liga den Relegationsplatz zur 2. Bundesliga erkämpft hat: „Der 1. FC Saarbrücken hat ebenfalls den Relegationsplatz erreicht. Der Verein hat die Möglichkeit in die 2. Liga aufzusteigen. Auch hier drücken wir als St. Ingberter die Daumen.“
Mit Engagement, Mut und der breiten Unterstützung aus dem Saarland stehen zwei saarländische Vereine vor historischen Aufstiegsmöglichkeiten. Der Traum: Die SV Elversberg in der Bundesliga, der 1. FC Saarbrücken in Liga zwei – ein sportliches Doppel-Wunder mit Signalwirkung für die Region.