Die steigenden Energiekosten im Saarland entwickeln sich für viele Hausbesitzer zu einer wachsenden finanziellen Belastung. Besonders die CO2-Bepreisung treibt die Ausgaben in die Höhe: Ab Januar 2025 steigt der Preis im nationalen Emissionshandel von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO2.
Für Haushalte mit Gasheizung bedeutet dies etwa 48 Euro brutto mehr pro Jahr, bei Heizöl sogar 63 Euro (basierend auf 20.000 kWh Gas bzw. 2.000 Liter Heizöl). In dieser Situation gewinnt die energetische Sanierung von Gebäuden im Saarland zunehmend an Bedeutung.
Besonders die Fenster spielen eine entscheidende Rolle, da sie zu den größten Schwachstellen in der Gebäudehülle zählen und erhebliche Wärmeverluste verursachen, die die regionalen Energiekosten direkt beeinflussen. Die folgenden Abschnitte zeigen, wie der Tausch alter Fenster dabei helfen kann, Energie zu sparen.
Energieverluste durch alte Fenster: Ein unterschätztes Problem
Veraltete Fenster sind wahre Energiefresser. Je nach baulichem Zustand gehen zwischen 10 und 40 Liter Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche jährlich verloren. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit etwa 30 m² Fensterfläche entspricht dies 300 bis 1.200 Liter Heizöl pro Jahr – eine beachtliche Menge. Wer dementsprechend zum Beispiel alte Velux Dachfenster austauschen möchte, sollte nicht zu lange warten.
Besonders problematisch sind alte Velux Dachfenster, deren Austausch erhebliches Einsparpotenzial bietet. Durch ihre exponierte Lage im Dach und oft mangelhafte Abdichtung kann besonders viel Wärme entweichen. Einfachverglaste Fenster weisen einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) zwischen 5 und 6 auf, was auf sehr schlechte Dämmeigenschaften hinweist und die Heizkosten deutlich erhöht. Die Modernisierung dieser Fenstersysteme ist daher ein wichtiger Schritt zu mehr Energieeffizienz.
Die Technik moderner Fenstersysteme verstehen
Der U-Wert ist der entscheidende Indikator für die Energieeffizienz eines Fensters – er gibt an, wie viel Wärme durch das Material verloren geht. Je niedriger dieser Wert, desto besser die Wärmedämmung. Während alte Einfachverglasungen U-Werte zwischen 5 und 6 aufweisen, erreichen moderne Zweifachverglasungen Werte von etwa 1,1 bis 1,4.
Noch effizienter sind Dreifachverglasungen mit U-Werten unter 1,1. Für eine BAFA-Förderung müssen neue Fenster sogar einen U-Wert von weniger als 0,95 W/(m²K) aufweisen. Neben der Verglasung spielen auch der Rahmen und die fachgerechte Montage eine wichtige Rolle.
Moderne Fenstersysteme verfügen zudem über spezielle Beschichtungen und Argon-Füllungen zwischen den Scheiben, die den Wärmetransport zusätzlich reduzieren – ein Vorteil, der auch im saarländischen Klima zum Tragen kommt. Doch nicht nur im Saarland ist man aktiv. In Städten wie Wuppertal wird die Energiewende unter anderem auf dem Balkon intensiv vorangetrieben. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit an verschiedenen Punkten anzusetzen.
Sparen durch neue Fenster im Saarland: Wie hoch ist das Potenzial?
Der Austausch alter Fenster gegen moderne Wärmeschutzfenster kann den Energieverlust um bis zu 60 Prozent reduzieren. Dies entspricht einer Heizkosten-Einsparung von bis zu 20 Prozent. Als Faustregel gilt: Eine Reduzierung des Uw-Wertes um 0,1 W/m² spart jährlich pro Quadratmeter Fensterfläche etwa 10 kWh Gas beziehungsweise 1,2 Liter Heizöl ein.
Bei einem typischen Einfamilienhaus mit 30 m² Fensterfläche und einer Verbesserung des U-Wertes von 3,0 auf 0,9 kann dies jährliche Einsparungen von über 750 Euro bedeuten. Diese Rechnung wird angesichts der steigenden CO2-Preise in den kommenden Jahren noch günstiger ausfallen. Je nach Heizungstyp variieren die Einsparungen: Gasheizungen profitieren von etwa 18%, Ölheizungen sogar von bis zu 22% Kostenreduktion.
BAFA-Förderung für neue Fenster: Finanzielle Unterstützung nutzen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einbau neuer Fenster mit 15 Prozent der Investitionskosten. Bei förderfähigen Kosten von maximal 30.000 Euro können bis zu 4.500 Euro Zuschuss beansprucht werden.
Wird der Fenstertausch im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt – einem detaillierten Konzept zur schrittweisen energetischen Gebäudesanierung – ist ein zusätzlicher Bonus von 5 Prozent möglich, was die Gesamtförderung auf 20 Prozent erhöht. Voraussetzung ist ein U-Wert von unter 0,95 W/(m²K) für die neuen Fenster.
Besonders relevant wird der Fenstertausch im Zusammenhang mit der Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen: Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, in vielen Fällen durch moderne, effizientere Systeme ersetzt werden. Da neue Heizsysteme nur dann optimal arbeiten, wenn das Gebäude gut gedämmt ist, sind energetisch hochwertige Fenster ein wichtiger Baustein – auch zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und zur langfristigen Reduktion der Energiekosten.
KfW-Kredite als ergänzende Finanzierungsoption
Seit 2024 bietet die KfW-Bank attraktive Ergänzungskredite (KfW 358, 359) für energetische Sanierungsmaßnahmen an. Hausbesitzer können bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit beantragen. Besonders vorteilhaft: Bei einem Jahreseinkommen bis 90.000 Euro winken Zinsvergünstigungen.