Am Donnerstag, den 01. August 2024, hielt sich Martin Sellner, ein bekannter Vertreter der Identitären Bewegung aus Österreich, im Saarland auf. Er plante, sein aktuelles Buch im Rahmen einer privaten Veranstaltung vorzustellen, deren Ort nicht öffentlich bekannt gegeben wurde. Die saarländische Polizei bereitete sich auf mögliche Störungen und Straftaten im Zusammenhang mit der Veranstaltung sowie auf mögliche Protestaktionen vor.
In Reaktion auf Sellners Besuch meldete die Gruppe „Omas gegen Rechts“ eine Versammlung in Saarbrücken an. Kurz vor dem offiziellen Beginn der Versammlung, gegen 18:00 Uhr, erschien Martin Sellner vor der Europagalerie in Saarbrücken. Dort bewarb er sein Buch provokativ gegenüber den bereits versammelten zukünftigen Demonstrationsteilnehmern. Diese Aktion wurde von mehreren Personen gefilmt und fotografiert. Auch Sellner selbst dokumentierte seine Anwesenheit und stellte die Aufnahmen ins Internet.
Nach der kurzen Aktion verließ Sellner zügig die Örtlichkeit, wobei er weiterhin gefilmt wurde. Mehrere dieser Aufnahmen wurden später der Polizei übergeben, mit der Behauptung, dass Sellner den sogenannten „Hitlergruß“ gezeigt habe. Die Polizei sicherte die Aufnahmen und leitete Ermittlungen wegen des Verdachts auf Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen gemäß § 86a StGB ein. Der polizeiliche Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft wurden in die Ermittlungen eingebunden.
Die anschließende Versammlung der „Omas gegen Rechts“ fand wie geplant statt und erreichte eine Teilnehmerzahl von etwa 100 Personen.