StartFeatureFC Homburg schafft ein versöhnliches Saisonende mit einem 9:0 Sieg gegen Palatia...

FC Homburg schafft ein versöhnliches Saisonende mit einem 9:0 Sieg gegen Palatia Limbach im Pokalfinale

WERBUNG

Der FC 08 Homburg feierte am Samstagnachmittag verdientermaßen den Gewinn des Saarlandpokals. 4567 Zuschauer im Saarbrücker Ludwigsparkstadion feierten im Nachbarschaftsduell mit dem sechstklassigen FC Palatia Limbach aber nicht nur den völlig überlegenen ehemaligen Bundesligisten, sondern auch Jonas Brass, den Keeper des unterlegenen Teams, der u.a. einen Elfmeter hielt.

Limbach in der Virage

„Hurra, hurra, die Limbacher sind da!“ erschallte es unmittelbar vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Jan Dennemärker. Danach zeigte der Regionnalligist in Weiß-grün, wie er sich die Partie vorstellte: Schnelle Ballwechsel in die Spitze, Rückpass auf Anspach, dessen Schuss rauschte haarscharf am Kasten von Limbachs Keeper Jonas Brass vorbei. Ganz so stürmisch blieb es dann doch nicht, wenn auch die Rollen in dieser Begegnung von Beginn an klar verteilt waren: Homburg mit gefühlten 90 Prozent Ballbesitz, Limbach in Dauerabwehrhaltung.

Minos Gouras erhält die Rote Karte

Das erste Tor fiel relativ früh. Aus einem Gewühl im Strafraum heraus zog Mendler ab, sein Ball kam auf Umwegen zu Hummel, der das Leder über die Torlinie drückte (12. Minute). In der Folge besaß Homburg weitere sehr gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen, doch Jonas Brass vereitelte den Ausbau des Ergebnisses für den ehemaligen Bundesligisten mit beeindruckenden Flugeinlagen und Paraden. Ihre erste gefährliche Aktion verzeichneten die Limbacher in der 29. Minute, als Lukas Schmidt nach einem schön vorgetragenen Angriff frei an der Strafraumkante stand, aber im Eifer des Gefechts über den Ball trat.

Homburg minus Gouras

Dann gab es Rot für Minos Gouras! Der ehemalige Saarbrücker hatte im Mittelkreis Carl Blug mit offener Sohle umgesenst. Da gab es keinen Ermessensspielraum für Schiri Dennemärker. Roland Seitz musste fortan ein 4-4-1 spielen, bei der Überlegenheit seines Teams blieb es aber trotz Unterzahl. In der 40. Minute stand wieder der Schiedsrichter im Fokus des Geschehens. David Hummel war auf links in den Strafraum eingedrungen und wurde etwas ungeschickt gelegt. Strafstoß der den FCH. Steinhart trat and – und Brass wehrte ab! Der junge Mann aus Limbach wurde aus der „Virage“ bejubelt als hätte der FC Palatia gerade den Europapokal gewonnen. Berechtigterweise…

Torfestival in Hälfte zwei

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: David Hummel erzielt nach einem längeren Ballwechsel souverän das 2:0. Acht Minuten später ging der Torreigen weiter: Das 3:0 ging auf Rechnung von Mart Ristl, das 4:0 in der 55. Minute besorgte Winterneuzugang Niclas Anspach. Damit war die Sache natürlich erledigt, was die blaue Gemeinde auf der Virage nicht daran hinderte, ihre Mannschaft weiterhin lautstark anzufeuern. Nach 68. Minute folgte das 5:0 durch Tim Steinmetz, der knallhart eine mustergültige Vorlage des besten Homburger Markus Mendler verwertete. Knappe drei Zeigerumdrehungen später legte David Hummel zum 6:0 nach.

Roland Seitz gab nun auch noch dem 20-jährigen Nicolas Jörg die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Für ihn durfte Dominic Schmidt unter die Dusche. Kurz darauf erhöhte Markus Mendler auf 7:0 und Nicolas Jörg auf 8:0 (86. Minute). Und dann kam sie, die Chance auf den Ehrentreffer für den FC Palatia Limbach. Lukas Motsch hatte sich auf rechts den Ball erlaufen und startete bis Höhe des Homburger Fünfmeterraums durch, passte haargenau auf den freistehenden Tim Mohr, dessen Abschluss weit über den Kasten von Tom Kretzschmar ging. Lukas Quirin schloss das Spiel mit dem 9:0 ab und gleichzeitig damit auch seine Zeit in Homburg.

Stimmen zum Spiel

Homburgs Trainer Roland Seitz sprach nach der Partie von einem „erwarteten Sieg“, räumte aber ein, dass die frühe Rote Karte „das Spiel hätte kippen können“. Entscheidend sei die energische Reaktion seiner Elf nach der Pause gewesen; mit dem deutlichen Vorsprung könne man nun „einfach feiern und den Ballast einer schwierigen Rückrunde abschütteln“ .

Für Stürmer Lukas Quirin wurde das Spiel zu einem ganz persönlichen Abschiedsgeschenk: In seinem letzten Auftritt für den FC 08 Homburg erzielte er in der Schlussphase das 9:0 und sprach von einem „schönen Ende einer durchwachsenen Saison“. Wohin ihn sein Weg führt, ließ der 25-Jährige offen – klar ist nur, dass er dem Fußball treu bleibt . Ganz ähnlich klang es bei Torhüter Tom Kretzschmar, der nach zwei Jahren als Nummer eins mit „lachendem und weinendem Auge“ nach Bayern zurückkehrt. Der bevorstehende Vaterfreuden und das fehlende Vertragsangebot hätten den Wechsel zu Wacker Burghausen beschleunigt, betonte er, ehe er sich an „geile Pokalauftritte“ und das legendäre DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt erinnerte .

Der „Man of the Match“ kam jedoch aus dem unterlegenen Lager: Limbachs Keeper Jonas Brass verhinderte mit zahlreichen Paraden ein noch größeres Debakel und zeigte sich trotz der herben Niederlage stolz auf die „historische Saison“ seines Außenseiters. Die Mannschaft habe die Klasse gehalten, im Pokal für Furore gesorgt und verdiene nun „erstmal in zwei Wochen nach Mallorca“ zu fliegen, lachte der 22-Jährige, der die unermüdliche Unterstützung der eigenen Fans auch bei dem hohen Rückstand hervorhob .

So geriet das einseitige Resultat fast zur Nebensache: Homburg feierte einen versöhnlichen Abschluss, Limbach seine Widerstandskraft – und der Saarlandpokal schrieb einmal mehr seine ganz eigenen Geschichten.

Fotogalerie von Catharina Kuhn

- Werbung -
https://saarland-macht-urlaub.de/
https://saarland-macht-urlaub.de/
https://saarland-macht-urlaub.de/
- Werbung -

Aktuelle Beiträge

Immer frisch informiert sein mit dem FCS-Newsletter von saarnews!
Regelmäßig alle News rund um den größten Verein des Saarlandes.

fcs@saarnews.com