Beste Stimmung herrschte heute am frühen Nachmittag rund um die Pressekonferenz im Sportheim des 1. FC Saarbrücken. Der Rasenplatz im Stadion lässt die Hoffnung zu, dass das Spiel gegen den größten deutschen Fußballverein unter regulären Bedingungen stattfinden wird. Damit kann der Fokus endlich wieder auf die sportlichen Aspekte der Begegnung gerichtet werden.
Wer den 8:0 Kantersieg der Bayern über den SV 98 Darmstadt gesehen hat, dem dürfte noch einmal zu Bewusstsein geführt worden sein, welcher Gegner morgen um 20.45 den Saarbrücker Rasen betritt. Gefragt nach den Schwächen der Münchner antworte FC-Coach Ziehl auch schlüssigerweise: „Keine“. Eine Minimalhoffnung bleibt jedoch. Das eine Prozent Siegeswahrscheinlichkeit, das die Wettgesellschaften ausgemacht haben, möchten die Saarländer nutzen. Dabei wird Rüdiger Ziehl auf denselben Kader zurückgreifen können, der schon gegen Dresden zur Verfügung stand. Es fehlen also weiterhin Patrick Schmidt, Sebastian Jacob, Richard Neudecker und Dominik Becker.
Wir gehen von folgender Aufstellung aus:
Schreiber – Boeder, Zeitz, Uaferro – Rizzuto, Kerber, Sontheimer, Rabihic, Gaus – Naifi, Brünker
Tuchel lässt nur wenige Einblick in seine Strategie und Personalentscheidungen zu
Der Cheftrainer der Bayern hielt seine Pressekonferenz zur Pokalbegegnung fast zur gleichen Zeit ab. Dabei gab er nur einige Einblicke in die Vorbereitung, das zu erwartende Personal und seine Erwartungen an das Spiel. Die Reisestrapazen standen fast schon mehr im Fokus von Tuchels Überlegungen. „Ich hoffe, dass es morgen reguläre Bedingungen sind, wenn es denn stattfindet“, äußerte er sich im Pressetalk.
Angesichts des deutschen „El Classicos“ gegen Borussia Dortmund am Samstag, scheint Tuchel besonderes Augenmerk auf die Schonung von Stammkräften zu legen. Immerhin wird Torwartlegende Manuel Neuer zwischen den Pfosten stehen. Harry Kane? Vielleicht… Kimmich dürfte angesichts der Roten Karte aus dem Darmstadtspiel sicher auf dem Platz stehen. Andere Personalentscheidungen bleiben offen, insbesondere bei Spielern wie Noussair Mazraoui, Jamal Musiala und Kingsley Coman, die angeschlagen sind.
Positive Nachrichten gibt es hinsichtlich der Rückkehrer aus Verletzungen. Leon Goretzka könnte wieder Teil des Kaders sein, während für Dayot Upamecano und Raphael Guerreiro das Spiel noch zu früh kommt. Serge Gnabry ist nach seiner Krankheit wieder eine Option.
In der Offensive fühlt sich der Trainer gut aufgestellt, betont aber auch, dass in der Defensive noch Verbesserungspotenzial besteht: „Wir sind dran, dazuzulegen, an der Giftigkeit.“ Abschließend betont Tuchel die Bedeutung des Spiels: „Morgen ist ein sehr wichtiges Spiel, ein K.o.-Spiel. Wenn wir nach Berlin wollen, müssen wir morgen performen. Deshalb ist morgen unser Pokal-Endspiel.“
Polizeikonzept gegen Dresden in der Kritik
Die Bayern nehmen die Partie gegen den Drittligisten also ernst. Das gilt auch für die Polizei, welche die Partie als „Hochsicherheitsspiel“ eingestuft hat. Das hat ähnliche Folgen wie zuletzt gegen Dynamo Dresden, als es harsche Kritik an den saarländischen Ordnungshütern gab. Anwohner der Stadtteile Rußhütte und Rastpfuhl durften die Camphauserstraße nicht passieren und mussten 45 Minuten im Regen stehen, um sich anzusehen wie vereinzelte Dresdener zum Hauptbahnhof spazierten. Als die Sperre aufgehoben war, trafen sie trotzdem noch auf biertrinkende Sachsen, was die Polizeiaktion ad absurdum führte. Vor dem Spiel wurden verschiedene Medienvertreter an der Zufahrt zum Stadion gehindert, obwohl sie deutlich vor der angekündigten Sperrung eintrafen. Es bleibt die Hoffnung, dass die Vorstellung der Saarbrücker Mannschaft die Unzulänglichkeiten des Drumherum vergessen macht und der Mittwochabend ein weiteres Fußballfest für die blauschwarzen Freunde des Fußballsports wird.
