Saarbrücken. Der Rückzug des französischen Privatbankhauses Oddo-BHF aus dem Bieterverfahren für das ehemalige Finanzamt Saarbrücken sorgt für scharfe Kritik seitens der saarländischen FDP. Die Liberalen sprechen von einem verheerenden Signal – nicht nur für Investoren, sondern auch für das Selbstverständnis des Saarlandes als wirtschaftsfreundlicher Standort in der Grenzregion.
„Wieder einmal wird ein Investor durch das ständige Lavieren der saarländischen Landespolitik abgeschreckt“, erklärt Angelika Hießerich-Peter, Landesvorsitzende der FDP Saar. „Das monatelange Hin und Her zeigt nach außen: Im Saarland gibt es keine Verlässlichkeit und keine Planbarkeit. Genau dieses Signal wirkt nach außen – und es schreckt ab.“
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen das Vorgehen der Landesregierung. Der Fall Oddo-BHF sei kein Einzelfall, sondern stehe laut Hießerich-Peter für ein tieferliegendes Problem: „Wer Investoren mit Intransparenz, Unentschlossenheit und politischen Spielchen konfrontiert, darf sich nicht wundern, wenn sie sich anders orientieren.“
Das französische Bankhaus hatte Interesse an einer Ansiedlung im Herzen von Saarbrücken signalisiert – eine Entscheidung, die auch als Signal für die vielzitierte Frankreichstrategie des Saarlandes hätte gewertet werden können. Nun ist dieses Projekt offenbar vom Tisch.
Die FDP fordert Konsequenzen: „Wir brauchen endlich klare Verfahren, schnelle Entscheidungen und eine ehrliche Willkommenskultur für Unternehmen, die bereit sind, hier zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Die Landesregierung müsse die internen Abläufe dringend überarbeiten, fordert die Parteivorsitzende: „Wir müssen weg vom Flickenteppich politischer Befindlichkeiten – hin zu einer strategisch aufgestellten, wirtschaftsfreundlichen Standortpolitik.“
