Saarbrücken-St. Johann. Am 24. Mai trafen sich fast 300 Menschen zur Kidical Mass-Fahrraddemo auf dem Landwehrplatz in Saarbrücken-St. Johann. Organisiert vom Aktionsbündnis aus ADFC Saar, VCD, BUND, Greenpeace Saar, Fridays for Future Saar, Saarland For Future und RSC Überherrn, führte die knapp vier Kilometer lange Strecke durch die Saarbrücker Innenstadt.
Ziel der Demonstration war es, auf die Bedürfnisse von Kindern im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und eine kinder- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik einzufordern. Begleitet wurde die Aktion von einer Musikgruppe, die das gesungene „Fahrradlied“ spielte. Das bunte Teilnehmerfeld umfasste Menschen aller Altersklassen und zeigte eine große Vielfalt an Fahrradtypen und -konstruktionen.
Vor dem Rednerpodest lag ein großes weißes Tuch mit der Aufschrift „Demo auf Rädern von Saarbrücken“, auf das Kinder ihre bunten Handabdrücke setzen konnten. Viele Teilnehmende hatten eigene Plakate dabei, auf denen sie mehr Sicherheit für Radfahrende forderten.
Tobi Meyer, einer der Organisatoren, forderte in seiner Rede bessere Rahmenbedingungen für die kommende Generation: „Jetzt braucht es politischen Willen, weil der Platz auf den Straßen ungerecht verteilt ist, Bewegung gesund ist und die nächste Generation bessere Bedingungen verdient.“ Seine Forderungen richteten sich insbesondere an die Landes- und Kommunalpolitik, um den Radverkehr sicherer zu gestalten.
Kritikpunkte der Demonstrant:innen waren unter anderem:
- Zu schmale oder fehlende Radwege,
- Unzureichend gestaltete Kreuzungen und Einmündungen, an denen die meisten Unfälle passieren,
- Geringe Akzeptanz bei Eltern und Kindern, kurze Strecken per Rad zurückzulegen,
- Der Ruf nach einer verkehrsgerechten Planung, die vom „verkehrsgerechten Kind“ hin zum „kindgerechten Verkehr“ führt.
Das Aktionsbündnis schlägt unter anderem ein Pilotprojekt für „Schulstraßen“ in Saarbrücken vor, um sichere Schulradwege zu schaffen. Einige Schulen im Saarland verfügen bereits über kleine Fahrradwerkstätten, um praktische Fahrradkompetenzen zu vermitteln.
Die Abschlusskundgebung fand erneut auf dem Landwehrplatz statt, wo viele Teilnehmende den Austausch nutzten, um Erfahrungen zu besprechen. Laut Lothar Ranta, einem weiteren Mitglied des Aktionsbündnisses, hat sich das Radwegenetz in Saarbrücken in den vergangenen Jahren bereits deutlich erweitert, was von den Radfahrenden positiv bewertet wird.
