StartFeatureHilfe aus Kaltnaggisch – Die Geschichte von Schnipp, Silke, Kine und Carolina

Hilfe aus Kaltnaggisch – Die Geschichte von Schnipp, Silke, Kine und Carolina

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Das Sportfeld an einem sonnigen Tag im Mai. Markus Thielen, den viele nur als „Schnipp“ kennen, sitzt auf dem Balkon und unterhält sich mit einer jungen Dame. Wer näher hinhört, erkennt den leichten Berliner Dialekt, der sich über die Jahre in die Ausdrucksweise von Silke Maurer eingeschlichen hat. Dort lebt sie seit vielen Jahren und bestreitet ihren Lebensunterhalt als Managerin und Besitzerin der Firma „handle with care“, die analoge und digitale Tonträger wie Vinyl-Schallplatten, CDs und DVDs, sowie Merchanding-Produkte herstellen lässt. Silke stammt aus Herrensohr, Kaltnaggisch, genau wie Schnipp, und hier beginnt die Story.

Markus und Silke kennen sich seit Jahrzehnten. Silkes Vater war der Bäckermeister Wolfgang Maurer, an dessen Ladengeschäft in der Jägersfreuder Sulzbachtalstraße täglich Tausende von Autos vorbeifahren, eine Institution in der Region. Markus und Wolfgang sind oft nach Berlin zum DFB-Pokalfinale gefahren und haben dann bei Silke übernachtet. Die Beziehung zwischen den Familien ist eng, ja familiär. Grund für den Besuch im Sportfeld ist ein junger Mann, Kine de Jesus, der Adoptivsohn von Silke Maurer. Er darf eine Woche lang mit der U16 des 1. FC Saarbrücken trainieren, denn Kine ist ein sehr begabter Kicker. Schon in Mosambique, wo er herstammt, spielte er als Knirps auf den sandigen Straßen Maputos. Er ist ein echter Straßenfußballer, robust, wendig, spurtstark, technisch beschlagen. Nach der Adoption vor neun Jahren lebte er mit Silke Maurer in Eichwalde, wo sein Talent während eines Sportfestes entdeckt wurde. Dann ging es über den Berliner AK, den SC Charlottenburg zu den Füchsen. Als sich die Möglichkeit auftat, auch mal beim FCS vorzuspielen, waren Mama und Kind hocherfreut.

Kine de Jesus Maurer
Kine de Jesus Maurer

Über Kine und seine Herkunft soll nicht zu viel berichtet werden. Er traf Silke Maurer in einem Waisenhaus, das als Auffangstation für Kinder dient. Silke war und ist dort ehrenamtlich tätig, flog – und fliegt – regelmäßig nach Maputo, um vor Ort zu helfen. Weniger mit finanziellen Mitteln, sondern mit aktiver Mitarbeit im Waisenhaus. Nachdem Kine woanders hin verlegt wurde, besuchte Silke ihn hin und wieder. Die Bindung war stark: „Er sagte immer: Das ist meine Mama“. Nach einigen Besuchen kam der Heimleiter, Senior Nelson, auf die junge Frau zu und regte eine Adoption an. Sie beschäftigte sich mit dem Gedanken und sagte zu. 

Im selben Waisenhaus, dem Infantário „Premier de Maio“, in dem sie ihren Sohn fand, traf Silke Maurer das Mädchen Carolina.

carolina
Markus Thielen mit Carolina

Dort herrschen keine guten Bedingungen: Zwei Toiletten für 70 Kinder, Pritschenbetten in denen die Kleinen warten. „Sie vegetieren so vor sich hin“. Nach spätestens zwei Jahren werden sie dann in bessere Häuser umverteilt, die von SOS, UNICEF oder kirchlichen Organisationen geführt werden. Während eines Besuchs im dem Infantário „Premier de Maio“ legte ihr eine Pflegerin die kleine Carolina mit den Worten in den Arm: „Die wird bald sterben“. Sie erfuhr, dass sie erst seit wenigen Wochen im Waisenhaus war. Ihr Vater habe sie verbrannt, die Mutter sei im Krankenhaus gestorben und so wurde das schwerverletzte Kind einfach im Waisenhaus abgegeben. Damit wollte sich Silke Maurer nicht abfinden. Sie telefonierte mit den Hilfsorganisationen vor Ort und erhielt nur Absagen: „Nee, da können wir ihnen nicht helfen“. 

Gottseidank erinnerte sie sich daran, dass Kine, der ebenfalls Brandverletzungen erlitten hatte, in der Unfallklinik von Marzahn sehr gut verarztet worden war, rief Dr. Sander an und schickte ihm Fotos von Carolina. Diese waren erschütternd. „Sie muss in ein Krankenhaus und an den Tropf“ empfahl er dringendst und gab ihr Anweisungen, wie man das Kind retten konnte. Das bekam Silke Maurer hin. Während Carolina im Krankenhaus behandelt wurde, begab sie sich auf die Suche nach irgendeiner Verwandten. „Der Vater war nicht auffindbar. Man kannte nur den Nachnamen“. Irgendwann bekam sie Kontakt zu einer älteren Schwester von Carolinas Mutter, Alexandra. Die wusste von nichts, hatte angenommen, das Kind wäre mit ihrer Schwester verstorben. Alexandra, schon Mitte 50 zu diesem Zeitpunkt, erklärte sich bereit, sich um Carolina zu kümmern. Dafür wird sie versorgt, kann in einem normalen afrikanischen Häuschen leben.

Nach zwei Wochen kehrte Silke Maurer nach Berlin zurück und klärte die Bedingungen ab, unter denen sie Carolina nach Deutschland bringen konnte. „Ich kann als Privatperson nicht einfach ein Kind ausfliegen. Also musste ich einen Verein gründen…“. Das ging recht schnell. Sie konnte Gelder sammeln, um Carolina nach Deutschland zu holen. Die erste Operation hat sie allerdings noch aus ihrer Tasche bezahlt, wobei das Unfallkrankenhaus Marzahn sich sehr kooperativ zeigte. „Dann nahm das Ganze so seinen Lauf…“ Sie erhielt ein Schreiben  von Dr. Uwe Peter Press, Brüderkrankenhaus in Trier, der anbot, die Augen zu operieren. „Alle haben geholfen!“ erzählt Silke Maurer glücklich. 

Und dann kam Schnipp ins Spiel: „Meine Frau hat mich auf eine Spendenaktion von Silke aufmerksam gemacht, die sie bei facebook gesehen hatte“. Das wollte der Freund natürlich unterstützen und fragten seinen Neffen, was man tun könne. Der empfahl: „Frag´ doch jeden, den Du kennst, ob er nicht zwei Euro für Carolina spenden möchte und für jeden Zehnten legst Du zwei drauf“. Auf diese Art und Weise kamen über 7000 Euro zusammen und Schnipp lernte Carolina kennen als sie anlässlich der Augen-OP an Weihnachten vor fünf Jahren nach Herrensohr kam und ihn besuchte. „Das war für mich einer der ergreifendsten Momente in meinem Leben“, bekennt Markus Thielen, der für sein Engagement auch mit der Wahl zu „Saarlands Bester“ geehrt wurde. Durch die Hilfe von Schnipp und Freunden aus dem Saarland hätten sich viele Dinge ergeben, berichtet Silke Maurer. Ein smoothie-Hersteller hat einen bedeutenden Beitrag überwiesen. 

Leider vereitelte Corona die schon geplante Nasen-Operation, weil Carolina nicht mit Maske reisen kann. Aber das soll nachgeholt werden und um diese und weitere Behandlungen zu ermöglichen, wird Schnipp FCS-Fanutensilien, die er vom 1. Vorsitzenden des 1. FC Saarbrücken, Jörg Alt, erhalten hat, versteigern. Darunter befindet sich ein von allen Spielern unterschriebener Ball. 

Das Geld wird an Silkes Hilfsverein „handle with care e.V.“ überwiesen. 

Silke Maurers Anteilnahme und Engagement hilft dem schwer vom Schicksal getroffenen Kind weiter. Trotz dieser Einschränkungen besitzt Carolina ein lebendiges, fröhliches Wesen:  

„Das Mädchen ist unfassbar! Sie hat Lebenswillen, Energie, tanzt super gerne. Und in der Schule ist sie Klassenbeste. Wenn man sie nach ihrem Berufswunsch fragt, sagt sie: Ich werde Ärztin oder Friseurin.“

Wer Carolina unterstützen möchte, kann an der Versteigerung von Markus Thielen und dem Fanclub Kaltnaggisch 81 teilnehmen, die über deren facebook-Seite läuft:

https://www.facebook.com/1-FCS-Fanclub-Kaltnaggisch-81-100880439325866/

oder direkt per paypal auf das Konto von Schnipp spenden: Fcschnipp@t-online.de

Ansonsten kann sich jeder direkt an den Hilfsverein wenden:

info@handlewithcare-medical.org 

oder spenden unter 

https://www.paypal.me/handlewithcare

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