Saarbrücken – Anlässlich des Internationalen Tags der Hebammen am 5. Mai hat der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung die zentrale Rolle der Hebammen im Gesundheitswesen hervorgehoben und zugleich eine kritische Bewertung des jüngsten Schiedsspruchs zur Vergütung freiberuflich tätiger Hebammen vorgenommen.
„Hebammen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung junger Familien während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Ihre Arbeit verdient Respekt und Verlässlichkeit in den Rahmenbedingungen,“ erklärte Minister Jung.
Besorgt äußerte er sich über die möglichen Folgen des Schiedsspruchs vom April, der neue Regelungen zur Vergütung vorsieht. Erste Einschätzungen deuteten darauf hin, dass insbesondere freiberuflich tätige Hebammen wirtschaftlich benachteiligt werden könnten. „Es ist zu befürchten, dass sich die Versorgungslage dadurch regional weiter verschärft – bundesweit, aber gerade in Flächenländern wie dem Saarland,“ so Jung.
Vor diesem Hintergrund fordert der saarländische Gesundheitsminister eine erneute Überprüfung der getroffenen Regelung. „Aus Sicht des Landes Saarland ist es notwendig, dass die Vertragspartner erneut in Verhandlungen treten, um tragfähige und gerechte Lösungen zu finden. Die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe muss auch unter veränderten Bedingungen sichergestellt bleiben.“
Jung hob zudem die Bedeutung der Wahlfreiheit für Schwangere und Gebärende hervor. Diese sei nur durch ein breites, gut erreichbares Angebot an Hebammenleistungen zu garantieren. „Dazu gehören auch angemessene Arbeitsbedingungen und Vergütungen für die Hebammen selbst,“ so der Minister abschließend.
Das saarländische Gesundheitsministerium hat den Hebammenverband des Landes bereits zu Gesprächen eingeladen. Das Saarland signalisiert damit seine Bereitschaft, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv für eine stabile und zukunftsfähige Hebammenversorgung einzusetzen.