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LIGA der Freien Wohlfahrtspflege fordert politische Priorität für armutsfeste Kindergrundsicherung 

Saarbrücken. Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Saar (LIGA) sieht erheblichen Handlungsbedarf beim Thema Kinderarmut. Nicht erst seit den durch die Bertelsmann-Stiftung publizierten Zahlen zur Kinderarmut im Land habe die LIGA das Thema im Blick. Das sagt der Vorsitzende der LIGA und zugleich Landesgeschäftsführer der AWO, Jürgen Nieser. Er fordert anlässlich der erschreckenden Zahlen im Saarland, wonach jedes fünfte Kind von Armut betroffen ist, dass die Politik nachsteuert: „33.000 von Armut bedrohte Kinder im Saarland sind 33.000 zu viel. Es ist gut, dass die Politik die Kindergrundsicherung umsetzen möchte. Was wir jetzt brauchen, ist Geschwindigkeit in der Gesetzgebung und wirksame, unbürokratische Lösungen für Kinder und Familien. Die Politik muss sofort handeln, um die grassierende Armut endlich wirksam zu bekämpfen. Armutsbekämpfung muss in einem reichen Land wie Deutschland mindestens dieselbe Priorität haben, wie die Energieversorgung. Verfestigte Armut ist nicht nur ungerecht, sie kostet den Staat auf Dauer auch wesentlich mehr Geld als wirksame Investitionen in eine Kindergrundsicherung, die der Bildung und den Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen zugutekommt. Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut dürfen nicht unter Finanzierungsvorbehalt stehen!“ 

Zu den Bedarfen für eine armutsfeste Kindergrundsicherung und den derzeitigen Diskussionen fordert der LIGA-Vorsitzende: „Die Armutsrisikoquote von Kindern und Jugendlichen im Saarland ist in den letzten 15 Jahren um mehr als fünf Prozent gestiegen. Trotz höherem Kindergeld und der gestiegenen Leistungen beim Kinderzuschlag. Die gestiegenen Preise in nahezu allen Lebensbereichen belasten Familien immer stärker. Eine wirksame Kindergrundsicherung braucht mehr als das absolute Existenzminimum in Deutschland. Die Kindergrundsicherung muss einkommensabhängig sein und dort stärker unterstützen, wo die Hilfe dringend gebraucht wird. Leistungen, wie zum Beispiel die Hilfen zu Bildung und Teilhabe, müssen dringend in der Kindergrundsicherung gebündelt werden, um bürokratische Hürden abzubauen. Von der saarländischen Landesregierung fordern wir Unterstützung zur sofortigen Einführung einer armutsfesten Kindergrundsicherung.“ Das Thema dürfe nicht verschleppt werden, es habe negative Folgeeffekte für die gesamte Gesellschaft. 

Quelle: AWO Saarland e. V.

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