Blockierer von Behindertenparkplätzen sollen sensibilisiert werden
Immer wieder werden ausgewiesene Behindertenparkplätze von Nichtberechtigten, oft ohne Nachdenken, blockiert. Ausreden gibt es viele: Es wird nicht gerade jetzt ein Berechtigter kommen, ich bin ja auch gleich wieder weg. Wenn der innere Autopilot signalisiert – freier Parkplatz – werden auch ein zu erwartendes Bußgeld oder mögliche Abschleppkosten verdrängt.
Verschiedene Sozialverbände haben überlegt, wie diese Falschparker für die Parkplatzproblematik behinderter Menschen sensibilisiert werden können – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor. „Das unterstützen wir auch in Homburg“, sagte Christine Caster, die kommunale Behindertenbeauftragte. Einen Verbündeten fand sie in Peter Hilzensauer, Homburger Arzt und Maler. Ohne Honorar zeichnete er eine etwas sarkastische Comicfigur mit ebensolcher Formulierung: „Lieber Falschparker! Sobald Sie meine Behinderung übernommen haben, stelle ich Ihnen meinen Parkplatz kostenlos zur Verfügung!“ Die so entstandenen Zettel wurden und werden auf Parkplätzen verteilt.
Überzeichnen, überspitzen ist auch beim Humor ein Mittel, um wahrgenommen zu werden. Diese „liebenswerten“ Hinweise werden an die Mitglieder des Behinderten- und Seniorenbeirates und alle Interessierte zur weiteren Nutzung ausgegeben. Interessierte können diese Zettel im Rathaus der Stadt Homburg Am Forum in Raum 107 erhalten.
Die Stadt Homburg weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Aktion eine zusätzliche Maßnahme von ehrenamtlichen Menschen ist, die sich dafür einsetzen wollen, dass die Behindertenparkplätze auch den Personen zur Verfügung stehen, für die sie vorgesehen sind.
Die Zettel mit der Zeichnung von Peter Hilzensauer werden in der Regel nicht von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Stadtverwaltung Homburg und schon gar nicht von Beschäftigten des Ordnungsamts verteilt, sondern von Betroffenen bzw. von ehrenamtlichen Kräften.
Schon gar nicht sollte aus dieser zusätzlichen Aktion geschlossen werden, dass unser Ordnungsamt nun erstmalig einen besonderen Blick auf Falschparker auf Behindertenparkplätzen hat. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Bei der Kontrolle des städtischen Parkraums haben gerade die Behindertenparkplätze Priorität.