Saarbrücken – Anlässlich des 80. Todestages des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer lädt die Evangelische Kirchengemeinde Saarbrücken-Mitte am Freitag, 9. Mai, zu einem besonderen musikalischen Schauspiel ein. Das Stück mit dem Titel „Bonhoeffer – Tragik einer Liebe“ beginnt um 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus auf dem Saarbrücker Rodenhof (Jägersfreuder Straße 40).
Im Zentrum der Aufführung stehen die sogenannten „Brautbriefe“ Bonhoeffers und seiner Verlobten Maria von Wedemeyer. Ihre Liebes- und Beziehungsgeschichte wird in der Darbietung von Deborah Bühlmann und Samuel Jersak lebendig. Die Inszenierung vereint Schauspiel, Musik, Sprache und dokumentarische Quellen zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.
„Neben der berührend-beklemmenden Liebesgeschichte zweier Menschen wird dabei eine Auseinandersetzung mit theologisch-ethischen Fragestellungen Bonhoeffers gesucht“, heißt es in der Ankündigung. Das Stück bringt somit nicht nur das Menschliche Bonhoeffers zur Geltung, sondern auch seine geistigen und theologischen Überzeugungen in einer Zeit existenzieller Bedrohung.
Karten für die Veranstaltung sind für 10 Euro (ermäßigt 7 Euro) in der Ludwigskirche sowie an der Abendkasse erhältlich.
Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) war Pfarrer, Theologe und Mitglied der Bekennenden Kirche. Als Gegner des Nationalsozialismus beteiligte er sich an Umsturzplänen gegen Adolf Hitler. Für sein Mitwirken am Widerstand wurde Bonhoeffer im April 1945 im KZ Flossenbürg von den Nationalsozialisten erhängt. Heute gilt er als Symbolfigur für geradlinige Christen, die ihren Glauben mutig und konsequent auch gegenüber staatlicher Willkür bekennen.
Die Veranstaltung versteht sich als Beitrag zum Erinnern und zum Weiterdenken. Das musikalische Schauspiel lädt ein, Bonhoeffers Leben nicht nur als historische Biografie, sondern auch als ethische und spirituelle Herausforderung für die Gegenwart zu begreifen.