StartKultur„Platz des Unsichtbaren Mahnmals“ vor 25 Jahren eingeweiht

„Platz des Unsichtbaren Mahnmals“ vor 25 Jahren eingeweiht

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Der Saarbrücker Schlossplatz hat vor 25 Jahren einen zweiten Namen erhalten: Am 23. Mai 1993 wurden die beiden Schilder mit der Aufschrift „Platz des Unsichtbaren Mahnmals“ enthüllt. Anlässlich dieses Jubiläums werden Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, der Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar Richard Bermann und der Vorsitzende des Freundeskreises zur Rettung jüdischen Kulturgutes im Saarland Georg M. Diening gemeinsam mit den Mitgliedern der Regionalversammlung die Ausstellung „Jüdische Friedhöfe im Saarland“ eröffnen. Auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, dieser kleinen Gedenkstunde am Donnerstag, den 24. Mai, um 16.30 Uhr im Eingangsfoyer des Saarbrücker Schlosses beizuwohnen.

 

Ausstellung zu jüdischen Friedhöfen

Die Ausstellung „Jüdische Friedhöfe im Saarland“ wurde vom Landesdenkmalamt und dem Verein „Freundeskreis zur Rettung jüdischen Kulturgutes im Saarland“ konzipiert und erstellt. In bebilderten Tafeln führt sie in die jüdischen Toten- und Bestattungsrituale sowie in die Grabsteinornamentik und -symbolik ein und stellt die 16 Friedhöfe im Saarland vor. Im Foyer des Saarbrücker Schlosses ist die Ausstellung auf zwei Etagen vom 24. Mai bis 3. Juni zu den Öffnungszeiten des Saarbrücker Schlosses kostenlos zu besichtigen, von montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Ein Katalog zur Ausstellung ist in der Tourist Info Saarbrücker Schloss erhältlich.

 

Multimediale Internetseite zum Unsichtbaren Mahnmal

Anlässlich des Jubiläums hat der Regionalverband auf seiner Internetseite einige historische Fotos und Tonaufnahmen zur Geschichte des Projektes „2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus“ zusammengestellt. Das Mahnmal wurde vor 25 Jahren im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, des Vorsitzenden des Zentralrates der Juden Ignatz Bubis und des Präsidenten des damaligen Stadtverbandes Saarbrücken Karl-Heinz Trautmann der Öffentlichkeit übergeben. Ausschnitte aus den damaligen Reden von Jochen Gerz, Oskar Lafontaine und Ignatz Bubis können direkt auf der Seite abgespielt werden.

 

Ihre Meinung zum Unsichtbaren Mahnmal – Online Gästebuch zum Jubiläum

Sind die Meinungen in der Bevölkerung vor Ort heute immer noch so gespalten wie vor 25 Jahren? Oder haben sich die Saarländer mit dem schwierigen Mahnmal mittlerweile arrangiert oder finden es vielleicht sogar außergewöhnlich gelungen? Teilen Sie uns Ihre Meinung zum Unsichtbaren Mahnmal mit unter www.regionalverband.de/mahnmal

 

Die spannende Geschichte des Mahnmals gegen Rassismus

Der offiziellen Einweihungsfeier vor 25 Jahren ging eine spannende Entstehungsgeschichte voraus: Eine achtköpfige Studentengruppe um den Gastprofessor der Hochschule für Bildende Künste Saar, Jochen Gerz, machte sich ab Sommer 1990 daran, ein Mahnmal zu erschaffen – zunächst heimlich und ohne Auftrag. Nachts tauschten sie einige Pflastersteine vom Schlossplatz gegen Ersatzsteine aus, um die Namen von jüdischen Friedhöfen, die bis 1933 in Deutschland existiert haben, auf deren Unterseite einzugravieren und sie anschließend wieder an derselben Stelle einzusetzen. Nachdem rund 50 Steine eingelassen waren, wurde das Projekt öffentlich gemacht und in der Presse heftig diskutiert. Im August 1991 entschied der Stadtverbandstag mit knapper Mehrheit, das Mahnmal offiziell zu realisieren. Danach wurden die Nacht-und-Nebel-Aktionen von professionellen Bauarbeiten abgelöst. Durch die Recherchearbeit zum Projekt entstand die vollständigste Aufstellung aller jüdischen Friedhöfe in Deutschland vor 1933. Der damalige Stadtverband hat diese Liste der Friedhöfe als Buch herausgegeben.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sieht im Mahnmal einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen: „Das Mahnmal existiert, weil man darüber spricht. In unserer Tourist Info im Schloss fragen regelmäßig Touristen, was es mit dem Unsichtbaren Mahnmal auf sich hat. Zu den wenigen Zeugnissen jüdischer Kultur, die im Saarland noch erlebbar sind, gehören die jüdischen Friedhöfe. Deshalb passt die Ausstellung, die das Interesse für die Erhaltung jüdischen Kulturerbes in unserer Region wecken möchte, meiner Meinung nach sehr gut zu diesem Jahrestag.“

nach den Worten des Vorsitzenden der Synagogengemeinde Saar, Richard Bermann, haben Friedhöfe für Juden seit jeher eine besondere Bedeutung: Als ‚Haus der Ewigkeit‘ oder als ‚Haus des Lebens‘ werden sie genannt Sie zeugen in Deutschland von der Jahrhunderte langen jüdischen Kultur und dürfen nicht eingeebnet werden. Immer wieder werden sie geschändet, die Nationalsozialisten haben versucht sie ebenso zu zerstören, wie sie versucht haben, Juden in den Vernichtungslagern zu vernichten. Deshalb ist allen zu danken, die die Erinnerung an die Zeichen der Ewigkeit wach halten und so der Vergänglichkeit durch genaue Dokumentation aller im Saarland befindlichen 16 jüdischen Friedhöfe der Nachwelt erhalten.“

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