Am Dienstagabend steigt im Sparkassen-Pokal Saar das Halbfinale zwischen dem FC 08 Homburg und dem 1. FC Saarbrücken – eine Partie, die sportlich und emotional einiges verspricht. Während der FCS als Drittligist die Favoritenrolle einnimmt, wollen die Regionalligisten aus Homburg mit Heimvorteil im Rücken für die Überraschung sorgen. Anpfiff ist um 19 Uhr im Waldstadion, rund 8.000 Tickets wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt.

„Auf dem Papier muss man ja ehrlich sein, ist im Saarlandpokal jedes Mal ein Sieg Pflicht für uns“, stellt FCS-Torwart Tim Paterok klar – betont aber auch: „Das meine ich nicht despektierlich gegenüber Homburg.“ Der Schlussmann, der bislang alle Pokalspiele bestritt, wird auch im Halbfinale das Saarbrücker Tor hüten. Dass die Partie alles andere als ein Selbstläufer wird, ist ihm bewusst: „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass diese Spiele gegen Homburg immer sehr ausgeglichen waren. Letztes Jahr das Finale, davor auch das Halbfinale – über 120 Minuten.“
Der FC 08 Homburg geht mit Respekt, aber auch mit viel Vorfreude in das Duell. „Das ist ein Highlight auf eine Saison, die insgesamt nicht so schön verlaufen ist“, so Homburgs Cheftrainer Roland Seitz. Seine Mannschaft steht zwar sportlich nicht dort, wo sie es sich vorgenommen hatte, doch im Pokal sei „alles möglich“. Dass Saarbrücken zuletzt den Trainer gewechselt hat, sieht Seitz eher gelassen: „Wir haben natürlich Bildmaterial bekommen und werden alles dafür tun, die Mannschaft bestmöglich vorzubereiten.“
Eine besondere Note bringt das Spiel für Homburgs Offensivmann Minos Gouras mit, der einst beim FCS spielte. Seitz dazu: „Wenn Ex-Spieler auf einen Ex-Verein treffen, ist das immer eine besondere Geschichte. Wäre schön, wenn der Pokal so eine Geschichte schreibt.“ Gouras hatte zuletzt wieder auf sich aufmerksam gemacht und könnte gegen den ehemaligen Arbeitgeber ein entscheidender Faktor werden.
Der Ex-Saarbrücker: „Die Vorfreude ist riesig. Dass ich mal so ein Spiel wieder bestreiten darf, hätte ich nicht gedacht“, erklärte der Außenstürmer während der Pressekonferenz. Für ihn stehe Homburg im Fokus: „Ich freue mich auf ein geiles Spiel mit geilen Fans – und auf ein erfolgreiches Spiel.“
Trotz des Pokalfights behält der 1. FC Saarbrücken ein Auge auf die Liga. Sogar der direkte Aufstiegsplatz ist wieder in Reichweite, der Traum von der 2. Liga lebt. Tim Paterok beschreibt die Stimmung so: „Einfach voll fokussiert auf das nächste Spiel. Jetzt ist es morgen das Halbfinale im Saarlandpokal gegen Homburg, aber wenn man das weglässt, dann geht es um das Spiel in Aachen.“ Der FCS sei bereit, auf beiden Bühnen anzugreifen: „Wir spielen Fußball, um Spiele zu gewinnen – und dann beißt man halt gerne in den sauren Apfel und versucht, den Pokal zu holen.“
Die Partie gilt als sogenanntes „Rotspiel“, das eine erhöhte Polizeipräsenz erforderlich macht. Die Veranstalter raten zu früher Anreise. Die Sitzplatztribüne ist bereits ausverkauft, Stehplatzkarten sind noch verfügbar. Die Gästezufahrt öffnet bereits um 17:30 Uhr.
Mit Spannung erwartet wird nicht nur das sportliche Kräftemessen zweier Traditionsvereine, sondern auch das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern auf und neben dem Platz. Ob Favorit aus der Landeshauptstadt seiner Rolle gerecht wird oder Homburg das nächste Kapitel seiner Pokalgeschichte schreibt – das entscheidet sich ab 19 Uhr unter Flutlicht im Waldstadion.